nonostar
Ali Najjar kam als 14-Jähriger aus dem Iran nach Deutschland, mittlerweile ist er ein erfolgreicher Produktdesigner. Dann erreicht ihn die Nachricht seine Mutter sei tot und hätte ihm einen Brief hinterlassen. Dieser Brief kann nur persönlich überreicht werden, weswegen er mit einem seiner Angestellten nach Dubai fliegt um dort Ali-Reza, den Ziehsohn seiner Mutter, zu treffen. "Das Paradies meines Nachbarn" erzählt eine tragische Geschichte über Krieg, Flucht und die Suche nach der eigenen Identität. Ebrahimi hat einen sehr eindringlichen Schreibstil, der mich jedoch auch seltsam fern vom Geschehen hielt. Die Mutter von Ali hat mich mit ihrem Brief zutiefst berührt, die Personen blieben mir jedoch fremd. V. a. Sina, der Angestellte, war für mich ein Rätsel, seine Beweggründe mit nach Dubai zu kommen waren mir unklar. Das Buch greift wichtige Themen auf, bei denen ich mir beim Lesen jedoch etwas mehr Intensität erhofft hatte. Stil und Aufbau des Buches haben mich manchmal auch stark irritiert. So gibt es zB. Gespräche, bei denen jedoch nur eine Seite gezeigt wird. Die Antwort des Gegenübers bleiben dem Leser verborgen und er muss sich seine eigenen Gedanken zum Füllen dieser Lücken machen. Dies gelang mir zwar ganz gut, aber dennoch bleibt immer eine kleine Spur Ungewissheit zurück. In den allgemeinen Erzählfluss der Geshcihcte werden auch hin und wieder die Gedanken der Personen eingereiht, die bei mir jedoch nicht zum Vertiefen der Charaktere beitrugen. Am Ende habe ich das Buch zwar gerne gelesen aber etwas hat dennoch gefehlt.