Sam
Bevor ich mit meiner eigentlichen Rezension anfange, möchte ich erwähnt haben, dass ich mir irgendwo zu Anfang eine Triggerwarnung für jeden potentiellen Leser gewünscht hätte, denn bereits auf den ersten Seiten des Buches wird klar, dass es sich thematisch um keine leichte Kost handeln wird. Bereits mit 13 Jahren ist Katie, der Hauptprotagonisten etwas Schlimmes zugestoßen, von dem ich mir wünschen würde, dass dies nicht mal erwachsene Personen durchstehen müssen. Sie wurde entführt, misshandelt und vergewaltigt. Nur mithilfe von Will, der sich später Ethan nennt, dem Sohn ihres Vergewaltigers gelingt ihr die Flucht. Seitdem führt sie ein sehr abgeschottetes und einsames Leben. Erst als erwachsene Frau wagt sie den Schritt an die Öffentlichkeit, da sie hofft, so endlich mit ihrer Vergwangenheit abschließen zu können. In einem Interview erzählt sie von allen Dingen, die ihr zugestoßen sind. Doch durch dieses Interview wird auch Ethan auf sie aufmerksam und er fühlt erneut die ehemalige Zuneigung zu Katie, die er bereits als ihr junger Held verspürt hat. Er begibt sich auf die Suche nach Katie und möchte unbedingt Kontakt zu ihr aufnehmen. Bereits in den ersten Kapiteln ging mir Katies Geschichte an die Nieren und ich musste das eine oder andere Mal tief durchatmen. Ich fand es schön mitzuerleben, wie Katie versucht hat gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit anzukämpfen, von ihrer Mutter und ihrer Schwester bekam sie auch jegliche Unterstützung. Mich hat es nur unfassbar getroffen, dass ihr Vater, der im Laufe der Zeit verstorben war, sich nach der tragischen Geschichte von ihr abgewandt hat, statt hinter ihr zu stehen. Ethan bzw Will ist eine Sache für sich. Ganz ehrlich? Ich fand ihn super unangenehm und echt gruselig. Er erinnerte mich schon fast an einen gestörten Stalker, wie er nachts nach dem Interview vor ihrem Haus aufgetaucht ist. Halloooohooo? Geht’s noch? Zu lesen, wie Katie nach und nach aus ihrem Schneckenhaus kam, war einerseits schön, andererseits aufgrund der Schnelle, wenn man ihre Vergangenheit im Hinterkopf behält doch mehr als unglaubwürdig. Überspitzt gesagt: Jahrelange Therapie bringen nur wenig, dann taucht ein Kerl auf und alle ihre Sorgen und Ängste scheinen vergessen. Ja. Wer’s glaubt. Ich bin noch unschlüssig, ob ich diese Reihe weiterverfolgen möchte, ich denke, ich brauche dafür noch etwas Zeit. Lediglich der tolle Schreibstil der Autorin macht eine Fortsetzung für mich interessant. Wenn ich beide Augen ganz stark zukneife, kann ich mit ach und Krach noch zwei Sterne vergeben. Schade drum, ich hatte mir mehr erhofft.