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Nikola Richter

Posted on 9.4.2020

Ich gebe zu, ich habe bisher alles von Marcus Braun gelesen und finde, er gehört zu den besten Autoren, die wir gerade haben. In sehr langen Abständen veröffentlicht er schmale Prosawerke, z.B. das Buch über die Projektionen innerhalb von Liebesbeziehungen "Nadiana", was innerhalb eines Zugabteils spielt, oder eben dieses über einen kalifornischen Surferboy, der auf einmal erfährt, dass er neben dem Dalai Lama ein ausgewählter Pantschen Lama ist. Sein Laid-Back-Leben gerät in Aufruhr und er will nach Tibet reisen. Wie Marcus Braun hin- und herspringt, von der Westküste nach Asien, zwischen den Kulturen und Religionen, das fand ich genial und intelligent und rasant. Am Ende entlässt das Buch die Leser in einer Art Action Film Showdown. Setting: ein Hochhaus in Hongkong. Man muss nichts über den Buddhismus wissen, auch nichts über den Dalai Lama, aber Ende weiß man vielleicht etwas mehr. Einiges stimmt, anderes nicht, und so ist das ja immer beim Erzählen. Und sogar in den "ewigen" Erzählungen der Weltreligionen.

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