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Nikola Richter

Posted on 9.4.2020

Sie unterrichtet Soziologie in New York, geht joggen und kocht gerne bewusst und gesund. Das klingt total langweilig, aber was dieses Buch macht, ist total überraschend. Jedem Kapitel ist ein Rezept vorangestellt, welches Amanda kocht. Wir hören sie, wie sie beim Kochen Selbstgespräche führt, über ihre Beziehungen zu Josh und Ryan, wie sie ihre Erkenntnisse über Kürbisse, Graupen oder Kohlrüben darlegt, wie sie als die Welt sieht, die Liebe, ihre Doktorarbeit über die Raumfahrt. Sie ist eine superconcious Millennial, extrem bewusst, was sie hat, was sie nicht hat, wie Kategorien und Zuschreibungen funktionieren. Und während sie sich dessen bewusst ist, auch beim Kochen, stellt sie schon das nächste Thema in Frage oder setzt eine Sentenz zum Kommunismus ab. Wer je in einer WG gelebt hat, kann sich hier in die Zeit des gemeinsamen Kochens zurückversetzen. Wer es nie tat, der kann es tun. Ob die Rezepte so lecker sind, wer weiß, aber sparsam auf jeden Fall. Denn jede noch so verschimmelte Karotte findet ihren Weg in den Topf oder Ofen. Wirklich ein komisch-skurriles, lebendiges Buch.

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