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fantaghiro

Posted on 8.4.2020

Ich bin hin und her gerissen, ob ich dem Buch zwei oder drei Sterne geben soll. Da die Idee ganz okay ist und der Schreibstil sehr angenehm, habe ich mich für drei Sterne entschieden. Und wieder die Warnung: Wenn jemand das Buch noch lesen möchte, sollte er jetzt aufhören zu lesen. Als erstes fiel mir auf, dass viele Redewendungen häufig wiederholt wurden. Das ist ja okay, aber sie erschienen dann gefühlt auf jeder zweiten Seiten. Also sowas wie "die Arme vor der Brust verschränken" oder "fauchen" oder "sich wie auf einem schwankenden Schiff fühlen" kann ja öfter verwendet werden, aber wie schon geschrieben, dann nicht auf jeder zweiten Seite. Das Geschehen ist zwar neu, aber das Ganze drumherum erinnert mich an andere Bücher. "Das hysterische Lachen, das versucht wird zu unterdrücken, dass aber nicht funktioniert und die Person gegenüber dann die Augenbraue hochzieht und fragt, weshalb gelacht wurde." Das Zucken der Mundwinkel oder des Mundwinkels, das Andeuten des Lächelns, das dann aber doch wieder so schnell verschwindet, dass es auch Einbildung gewesen sein kann." "Die Arme demonstrativ vor der Brust verschränken, das Achselzucken, das Schweigen." "Das Mädchen, das eigentlich offen ist, aber in der Gegenwart des geheimnisvollen Jungen ihre Zunge verschluckt hat." Das sind nur ein paar Beispiele, die mir aufgefallen sind. Ich mochte die Protagonistin leider auch gar nicht. Sie kommt mit ihrem Vater auf die Insel, um den Babysitter eines Jungen zu spielen, der, wenn es nach seinem Vater geht, selbstmordgefährdet ist. Sie versucht an ihn ranzukommen und obwohl sie von den anderen erfährt, dass David ziemlich verschlossen ist und sich niemanden anvertraut, erwartet sie, dass er genau das bei ihr macht. Und da er das, welch Überraschung, nicht macht, da er sie nicht kennt, reagiert sie zickig und faucht und schreit ihn an. Wie soll er denn da bitte Vertrauen aufbauen? Aber egal, irgendwie schafft er es dann ja doch. (Und zwischendurch hab ich mich immer wieder gefragt, wieso die Klippen denn nicht abgesperrt werden, wenn sich da schon so viele Leute umgebracht haben? ) Ich hab leider auch nicht viel von der Liebe mitbekommen. Juli sagt an einer Stelle, dass sie sich Hals über Kopf verliebt hat, dann sagt sie wieder, dass sie sich nicht verlieben darf in ihn und dann gesteht sie ihm, dass sie doch verliebt ist. War ja auch irgendwie zu erwarten. Und auch das er sich dann am Ende in sie verliebt, war auch keine Überraschung. Die Liebe war dann auf einmal da. So, als hätte sich die Autorin daran erinnert, dass sie ja Liebe versprochen hat und noch schnell einbauen musste. Und wie so oft, ist der Junge mega toll und gut aussehend und alles und das Mädchen denkt sich, dass sie sowieso keine Chance hat, weil er ja so toll ist. Dann sieht sie auch noch Bilder der Exfreundin, vergleicht sich mit ihr und kommt zu dem Schluss, dass sie niemals eine Chance bei dem Typen haben wird. Das Ende war dann wieder überraschend. Hab ich so nicht erwartet. Aber ich weiß nicht, was die anderen Teile noch bringen sollen / werden.

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