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woerterwald

Posted on 8.4.2020

Eine wundervolle und, in meinen Augen, viel zu unbekannte Dystophie vom Feinsten, voller Tiefe, Ausdruckskraft – und erschreckenden Wahrheiten. Juri lebt auf Ebene 1. Soll heißen: Sie hat noch nie das Sonnenlicht gesehen, ihr Dasein ist von Hunger, Angst, Leid, Verlust, Krankheit und Tod dominiert, obwohl sie noch nicht erwachsen ist, arbeitet sie in einer Leichenverbrennung (ja, ihr habt richtig gehört!), ihre Vergangenheit lässt sich sehr gut mit dem Wort „dreckig“ zusammenfassen – und es gibt kein Entrinnen, keine Fluchtmöglichkeit, keine Hoffnung auf ein besseres Leben. Das dachte sie zumindest. Denn als ihre Freundin Rebecca plötzlich eingeladen wird, an einem Auswahlverfahrens des Kaisers, dass sich „Die Blüte“ nennt, teilzunehmen und bei Bestehen dieser Aufgaben fortan an der Oberfläche leben darf, weiß sie: Auch sie muss eine der „Blüten“ werden. Doch der Weg dahin ist hart, nur die Besten können all die Prüfungen bestehen und Juri ist bei weitem nicht perfekt genug, um es bis ganz nach oben zu schaffen – selbst mit ihrer Tarnung… Doch als sie dann unerwartet Hilfe von Haruto, dem Sohn des Kaisers, bekommt, wird ihr auf einmal klar: Was sie kennt ist nur der Anfang der Katastrophe und nur das wenigste, was sie bisher zu wissen glaubte, war die Wahrheit. Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich eine harmlose Liebesgeschichte über Intrigen am kaiserlichen Hof erwartet. Genau das ist „Sakura“ aber nicht, ganz im Gegenteil: Die Autorin scheut sich nicht, blutige Szenen zu benennen, auch wenn sie nicht unnötig ausgeführt und in aller Brutalität beschrieben werden. Für jeden Fan von Dystophien ist dieses Buch ein wirkliches Must-Read, vor allem wenn man nicht nur verschönte, sondern auch wirklich realistische und harte Bücher lesen möchte. Powered by wordads.co Seen ad many times Not relevant Offensive Covers content Broken Report this ad Powered by wordads.co Seen ad many times Not relevant Offensive Covers content Broken Report this ad Gerade die Anlehnungen an die japanische Kultur haben mir sehr gefallen und ich habe mich gut zurechtgefunden, obwohl ich, ehrlich gesagt, vorher nicht viel darüber wusste. Spannungsbogen: 5/5 Ich habe jede einzelne Sekunde mitgefiebert und konnte mich keinen Augenblick von der Handlung lösen – „Sakura“ hat meine volle Aufmerksamkeit gefordert! Mehr als „Wow“ kann ich dazu wohl kaum sagen: Absolut fesselnd und faszinierend. Idee: 4/5 Ich bin ein sehr großer Fan von Dystophien und dieses Buch hatte alles, was solch eine brauch, sowie noch einige weitere Pluspunkte. Jeder einzige Teil von Juris Vergangenheit, bis hin zum Plottwist passten perfekt zueinander und haben mich die Geschichte lieben gelehrt. ©Arena-Verlag Alles schön und gut – aber warum dann der eine Punkt Abzug? Nun… ohne groß Spoilern zu wollen, hätten ich mir am Ende eine größere Betrachtung des „großen und ganzen“ gewünscht, stattdessen lag das Hauptaugenmerk weiterhin auf der „Blüte“, wodurch die genauen Gründe der „Apokalypse“ nicht ganz erklärt wurden. Charaktere: 5/5 Besonders gut hat mir hier gefallen, dass jeglichen Klischees, Selbstbemitleidungen und übertrieben starken Charakterentwicklungen aus dem Weg gegangen wurde: Juri ist, auch wenn sie vieles verloren hat, keinesfalls ein im Selbstmitleid badender Mensch, genauso, wie sie auch nicht diese „typische“ Protagonistin ist, die angeblich keiner mag und die am Ende doch den besten Typen abbekommt und sie wird auch nicht mal eben so zu dieser superstarken, supermutigen Person, der auf Anhieb alles gelingt. Powered by wordads.co Seen ad many times Not relevant Offensive Covers content Broken Report this ad Aber auch die Nebencharaktere und ihre Geschichten waren mir sehr sympathisch, es hat Spaß gemacht, über sie zu lesen und immer mehr über sie zu erfahren. Länge: 4/5 Wie so oft liegt der kleine Punkt nicht an der generellen Länge, sondern an der Verteilung der Geschehnisse innerhalb des Buches. Ich hätte mir die letzten 1-2 Kapitel deutlich ausführlicher gewünscht. Schreibstil: 5/5 Der Schreibstil ist schlicht, nicht zu detailgetreu, aber trotzdem genau und sehr angenehm zu lesen, jede Seite konnte mich auf gewisse Weise zum Lächeln bringen und die Gefühle und Gedanken von Juri wurden perfekt rübergebracht. Volle Punktzahl also! Meine Meinung: Eine der besten Dystophien, die ich kenne!

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