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daffodil

Posted on 8.4.2020

Che, anerkannte Weintesterin, bekommt mit den Worten:"Für eine Heilung ist es nie zu spät.", einen besonderen Auftrag von ihrer extravaganten Mutter Diana de Milan. Deren Asche soll zum Pilgerziel Canterbury gebracht werden. Che, die gerade unerwartet verlassen wurde, hat also einen Grund, davonzulaufen und begibt sich nach London, um dort ihre Pilgerfahrt unter Führung einer Dozentin zu beginnen. Diese muss aber dringend operiert werden, so dass Che sich bei den <Wanderweibern> wiederfindet; acht Frauen und einer Reiseführerin. Sehr verschiedene Frauen, sehr verschiedene Schicksale. Nach Chaucers Vorbild werden sie sich wie dessen Pilger auf dem Weg nach Canterbury Geschichten erzählen. Diese Geschichten in der Geschichte sind spannend, geben sie tiefe Einblicke in das Leben der Frauen, bringen Familiengeheimnisse ans Tageslicht, sind anrührend, von gewöhnlich bis erstaunlich und helfen, sich selbst und die anderen zu verstehen. Zwischendurch einige historische Fakten, die passend eingefügt sind. Kurz vor Reiseende ein dramatischer Zwischenfall. Ob alle ankommen und ihren Segen erhalten, will ich hier nicht sagen, aber jede der Frauen hat eine wunderbare Erfahrung gemacht, ein wenig zu sich selbst gefunden und eine Liebe keimt auf. Ich hoffe, noch viel von Kim Wright lesen zu können. Ein tolles Buch, schön geschrieben, keine Klischees. Die meisten Frauen kommen mir am Buchende vor, als würde ich sie kennen, ihre Beweggründe für die Reise kann ich verstehen. Ich denke, dass viele Leser über so eine Reise selber nachdenken, auch wenn sie für die meisten nicht machbar sein wird. Ein gutes Buch, zum Nachdenken anregend.

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