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collectionofbookmarks

Posted on 8.4.2020

Am liebsten würde ich an dieser Stelle einfach nur schreiben: Schmeißt eure derzeitge Lektüre weg, egal um welches Buch es sich handeln sollte, und fangt an "Die Königin der Schatten" zu lesen! Wenn ihr erst einmal den ersten Band verschlungen habt, gibt es sowieso kein Zurück mehr. Da jedoch meine Rezension bereits hier beendet wäre, versuche ich es mal mit konstruktiver Argumentation, die euch hoffentlich überzeugen wird, einen Blick auf diese Trilogie zu werfen. Es ist allgemein bekannt, dass zweite Teile einer dreibändigen Reihe oftmals die schwächsten sind und meist nur die Aufgabe einer Überbrückung vom Anfang bis zum Finale übernehmen. Mit "Verflucht" bietet uns die Autorin allerdings einen Nachfolger, der sich gewaschen hat und mit pausenloser - ja wirklich lückenloser - Spannung brilliert. Die Geschichte wird wie gewohnt aus mehreren Perspektiven erzählt, bei denen die ein oder andere unter ihnen auf den ersten Blick vielleicht etwas langweiliger als ihre Kollegen erscheint, doch kaum ist die erste Seite des Kapitels geschafft, schon sehnt man sich nach der nächsten. Frau Johansen verteilt dabei Schläge in Form von plötzlichen Wendungen, erdrückender Aussichtslosigkeit und Brutalität, dass man sich ihrer Handlung auch dann nicht entreißen kann, wenn die Buchdeckel geschlossen sind. Allein die vielschichtigen Figuren, die trotz ihrer Vielzahl greifbar und sympathisch bleiben, überschatten die packende Story noch. Allein Kelsea überragt mit ihrer einnehmenden Stärke, bleibt durch innere Schwächen aber selbst dann greifbar, wenn sie übermenschlich machtvoll erscheint. Mithilfe ihrer aufkommenden Verbindung zur Vergangenheit, erfahren wir in diesem zweiten Teil auch endlich mehr über die Geschichte und die Welt vor Tearling und lüften somit viele Geheimnisse, deren Lösung uns im Vorgänger noch verwehrt blieb. Dennoch sehnt man sich am Ende nach mehr: mehr Tearling, mehr Kelsea, mehr Aufklärung. Und obwohl das letzte Kapitel durch viele vereinzelte Hinweise während der Handlung nicht ganz mit dem erhofften Knall endet - einige Dinge doch einfach zu offensichtlich wurden - kann ich das Erscheinen des großen Finales nicht abwarten. Die Zeit bis dahin wird sehr qualvoll.

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