Susanne Matiaschek
Puh “Die Secret Runners von New York” in Worte zu fassen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Denn was man hier zu sehen bekommt, sprengt sämtliche Grenzen des Vorstellbaren. Vorweg, ich liebe Zeitreisegeschichten sehr. Aber was Matthew Reilly hier geschaffen hat, ist noch so viel mehr. Alleine der Prolog verschaffte mir schon eine Gänsehaut und das Grauen griff mit seinen Klauen nach mir. Der Grundstein zu etwas, das noch so viel verstörender und beklemmender werden sollte. Matthew Reilly hat eine sehr einnehmende und bildgewaltige Art zu schreiben. So das mir die Lektüre eine schlaflose Nacht bescherte. Egal wie, ich konnte nicht von dieser Geschichte lassen. Zu interessant, zu verheerend, zu zerstörerisch in seiner Komplexität. Skye ist ein normales 16jähriges Mädchen, deren Perspektive wir hier erfahren. Sie wuchs mir sofort ans Herz. Weil sie authentisch, greifbar und mutig ist. Weil sie nicht mit dem Strom schwimmt, sondern über ihren Tellerrand hinaussieht. Dadurch sieht man auch das Grauen hinter der Fassade, kann sich aber gleichzeitig auch damit auseinandersetzen und dagegen vorgehen. Ein weiterer toller Charakter ist unbedingt Red, den ich wirklich liebe, der mich mit seiner sorglosen Art immer wieder zum grinsen gebracht hat. Red ist noch so viel mehr und ein ums andere Mal, war ich sichtlich sprachlos und überrascht. Auch die anderen Charaktere sind wirklich gut und greifbar. Jede Seele tut sich vor dem inneren Auge auf und manchmal hätte ich nur zu gern die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. Die Story selbst ist enorm komplex und spricht so vieles an. Die Gesellschaft, Missgunst, Besessenheit und Rache. Die Zeitreisen fand ich enorm faszinierend, kombiniert mit einer Reihe verschwundener Mädchen und dem drohenden Weltuntergang. Es ist gespenstisch, verstörend und unglaublich erschütternd, was dabei zum Vorschein kommt. Denn der Autor zeigt hier nicht nur ein beängstigendes Zukunftsszenario. Er zeigt wie genau das Umfeld darauf reagiert und welch Wellen dies auslöst. Und mittendrin Skye, die kämpft, aufsteht und niemals Stärke und Mut verliert. Eine rasante Story, die mich kaum Luft holen ließ und daneben aufzeigt, das man nie hinter die Fassade der Menschen sehen kann. Denn hier werden sehr gut die Grenzen zwischen Arm und Reich aufgezeigt. Die Überlegenheit und Arroganz auf der einen Seite und Machtlosigkeit auf der anderen Seite. Es gab so einige Dinge, die mich enorm überrascht und auch sichtlich erschüttert haben. Denn hier herrscht Brutalität. Aber die schlimmste Brutalität ist wohl in den Seelen verankert. Im Wahnsinn, in Wut und Raserei. Da ist so viel Hässlichkeit und Wahn verborgen, dass man oft nicht klar sagen kann, was wohl verstörender ist und schwerer wiegt. Die Welt die sich verändert oder die Seelen, die ihre wahre Natur an die Oberfläche lassen. Der Autor wartet hier mit einigen Twists auf, die dem Ganzen eine neue Dimension verleihen und mich immer wieder in eine andere Richtung schickten. Alles ist schlüssig und gut nachvollziehbar gestaltet. Denn neben Skye kann man nicht anders, als ununterbrochen mitzufiebern und am Ball zu bleiben. Ich kann nur sagen wow. Ich bin beeindruckt. Zu Recht. Denn neben Intrigen, Manipulationen und ordentlich Drama und Tragik, wird man mit einem erschreckenden und beklemmenden Endzeitszenario konfrontiert, das diese Atmosphäre düster und verheerend unterstreicht. Definitiv zu Recht ein All Age Roman. Denn neben Gewalt und Abgründigkeit, setzt der Autor auch auf psychologische Aspekte. Eine absolute Leseempfehlung. Fazit: "Die Secret Runners von New York ” haben mich auf mehr als einer Ebene überrascht. Intrigant, manipulativ, verheerend und zerstörerisch. Eine rasante Story, die beklemmender und verheerender kaum sein kann und dazwischen, die Zeitebenen, die den Blickwinkel nicht nur schärfen, sondern auch erweitern. Ich bin absolut begeistert von der Komplexität, der Brutalität und Hässlichkeit, die sich auf mehreren Ebenen äußert. Zu Recht ein All Age Roman, denn dies ist sowohl für Jugendliche, als auch für Ältere sehr gut geeignet. Unbedingt lesen.