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Peanut

Posted on 7.4.2020

Wie im Buch "Mörderinnen" vom gleichnamigen Autor sind auch diese Fälle aus der Sicht des Strafverteidigers erzählt wurden. Wieder erfährt man auch einige Dinge, die man lieber nicht erfahren hätte und die auch zeigen, dass das Leben halt nicht schwarz-weiß ist. Veikko Bartel erläutert auch ausführlich was ihn dazu bewegt hat Strafverteidiger zu werden und das er auch auf manche seiner "Siege" vor Gericht nicht stolz ist. Es gehört halt auch für einen Strafverteidiger dazu, dass man sich für seinen Mandanten einsetzt egal was dieser angestellt hat. Ich finde es wirklich bemerkenswert, wie er die Fälle beschreibt und das ohne in irgendeinerweise reißerisch oder groß wertend an die Sache heranzugehen. Das hat man ja leider teilweise bei anderen True-Crime-Büchern, vor allem wenn sie Laien schreiben. Rückblickend ist es schwer einen von den 6 Fällen herauszupicken, da ich jeden spannend und auch erwähnenswert fand. Die Hintergrundgeschichte, die zu dem Fall "Der Drücker" führte, hatte ja eine ganze Zeit lang eine große Medienpräsenz. Es ist erschreckend wie mit den Menschen in diesen Drückerkollonen umgegangen wird. Vor allem der letzte Fall mit dem Serienvergewaltiger hat es in sich und er zeigt einfach auch, dass unserer Rechtssystem alles andere als perfekt ist. Hier geht es speziell um das Thema Sicherheitsverwahrung, was ja kontrovers diskutiert wird. Aber auch die anderen Fälle sind nicht weniger spannend und es ist eigentlich von allem etwas dabei. So wirklich negativ aufgefallen ist mir nur die Länge es Buches. Mir war es eindeutig zu kurz, denn es werden auf den 256 ganze 6 Fälle(+Vorwort und eine Art Nachwort) behandelt. Da sind halt auch die entsprechenden Kapitel ziemlich kurz, was ich sehr schade finde. Ich hätte gerne etwas mehr zu den einzelnen Fällen gelesen. Fazit: Alles in allem war das Buch spannend zu lesen und mal solche Fälle aus Sicht eines Strafverteidigers zu lesen. Es ist einfach erschreckend zu was Menschen in der Lage sind und wie skrupellose diese vorgehen. Es werden hier echte Fälle beschrieben und das sollte man sich immer wieder vor Augen führen. Vor allem bei dem Fall des Serienvergewaltigers macht das einfach nur Angst! Was ich auch noch positiv hervor heben möchte ist, dass der Fokus durchgehend auf den Tätern liegt und nicht nur auf den Morden. So erfährt man sehr viel über die Tathintergründe oder wieso Veikko Bartel überhaupt deren Verteidiger wurde. Es zeigt halt einfach auch, dass diese Menschen trotz ihrer schlimmen Taten Mensch geblieben sind. Und deshalb ist es auch so wichtig, dass diese einen gerechten Prozess bekommen. Das Cover passt perfekt zum Buch, da es den nüchternen Schreibstil widerspiegelt und auch zum Buch "Mörderinnen" passt.

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