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Ann-Kathrin

Posted on 6.4.2020

„Die Mitte der Welt ist die Geschichte eines Zwillingspaares, Phil und Dianne. Die beiden werden von ihrer Mutter, Glass, alleine groß gezogen. Die Umstände ihrer Geburt sind ziemlich ungewöhnlich und auch die junge Glass, kaum 18 Jahre alt, paßt nicht in das Klischee der perfekten Mutter. Doch eines gibt sie ihren Kindern mit: "Seid stark und wehrt euch. Wer euch verletzt, dem tut doppelt weh oder geht aus dem Weg, aber laßt euch niemals vorschreiben, wie ihr zu leben habt." Es sind keine leichten Kämpfe, die Dianne und Phil führen. Phil erkennt mit zunehmendem Alter, daß er homosexuell ist. Er findet einen Freund, doch leider bleiben bei der ersten großen Liebe die maßlosen Enttäuschungen nicht aus.“ Quelle Die Geschichte wird uns aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zunächst schildert uns Glass, die Mutter von Phil und Dianne, ihre Geschichte. Es beginnt mit ihrer‘ Auswanderung und der Geburt der Zwillinge. Der Rest der Geschichte wird uns aus Sicht von Phil erzählt, der Erzählstränge sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit spielen. Dadurch bekommt man als Leser einen rundum Blick, obwohl ich tatsächlich konzentriert bleiben musste um genau herauszulesen, um welchen Erzählstrang es sich gerade handelte. Das war nicht weiter schlimm und hat auch nicht meinen Lesefluss gestört. Phil war mir auf Anhieb sympathisch und ich habe seine Geschichte gerne verfolgt. Seit er zurückdenken kann, ist er schwul. Wir erleben, wie er seine erste große Liebe findet und seine erste Beziehung mit einem Jungen eingeht. Er ist ein sehr sensibler Charakter, der die ganz große Liebe erlebt und sich viele Gedanken macht. Obwohl er ein sehr sensibler Charakter ist, steht er zu seinen Prinzipien, zu seiner Familie und steht für das ein, was ihm wichtig ist. Dabei ist er nicht auf den Mund gefallen und trifft (mehr und mehr) wichtige Entscheidungen. Über das ganze Buch hinweg entwickelt er sich zunehmend, wächst über sich hinaus und steht am Ende als ein selbstbewusster junger Mann da. Mit seiner Zwillingsschwester Dianne bin ich etwas schwerer warm geworden. Sie ist das komplette Gegenteil von Phil. Früher hat sie mit ihm alles geteilt, aber je älter beide wurden, umso mehr haben sie sich voneinander entfernt. Im Verlauf der Geschichte nähern sich die beiden wieder mehr an. Je mehr ich sie kennen gelernt habe, umso mehr mochte ich sie. Auch wenn sie mir nicht so sympathisch gewesen ist wie Phil, hat sie trotzdem sehr gut in die Geschichte gepasst. Kat, Phils beste und einzige Freundin, war mir dagegen sofort sympathisch. Mit ihrer lebhaften, kreativen und enthusiastischen Art ist sie das perfekte Gegenstück zu Phil und schafft es, aus ihm das Beste herauszuholen - und umgekehrt. Das Buch erzählt die Geschichte einer ganz besonderen Familie, die auf den ersten Blick extrem chaotisch und nicht sehr stabil scheint. Das lag für mich zum Teil daran, dass Glass, die Mutter der Zwillinge, schon eine sehr eigenwillige Geschichte hinter sich hat und sehr offen mit ihren Affären umgeht. Aber vielmehr geht es um Phil, der schon seit seiner Kindheit auf Männer steht und nun endlich seine erste große Liebe, mit einem Mann, erlebt. Es geht m Familiengeheimnisse, Erwachsenwerden, Hochs und Tiefs, Familienleben und Freundschaft. Themen, die uns alle auf die eine oder andere Weise schon mal beschäftigt haben oder uns bekannt vorkommen. Toll fand ich auch, dass man durch den Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart nach und nach die ganze Geschichte vervollständigen kann und sich Fragen beantworten. Der Schreibstil des Autors war mir bis zu diesem Buch nicht bekannt, aber ich muss sagen, dass er mir gut gefallen hat. Er erzählt ganz klar und deutlich, ohne große Umschweife. Sehr emotional und gefühlvoll erleben wir die Charaktere mit ihren Geschichten, Sorgen und Wünschen. Obwohl für mich der Einstieg in das Buch etwas holprig war und ich mich auf die verschiedenen Erzählstränge konzentrieren musste, hat mich das am Ende überhaupt nicht gestört. Nachdem ich erst einmal in die Geschichte hineingefunden hatte, war es wirklich ein großes Lesevergnügen, das mit seinen tollen Charakteren und den ernsten Themen besticht. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich einige Anläufe gebraucht habe, um Worte für das Buch zu finden und es zu besprechen. Denn es umfasst viele Aspekte, Themen und ist so vielfältig, das ich mich zunächst etwas schwer mit der Rezension getan habe. Aber wie ihr seht, habe ich dennoch einen Weg und Worte gefunden. „Die Mitte der Welt“ war für mich eine sehr gefühlvolle Geschichte einer besonderen Familie, in deren Zentrum Phil steht. Sehr emotional und gefühlvoll erleben wir die Charaktere mit ihren Geschichten, Sorgen und Wünschen. Nachdem ich erst einmal in die Geschichte hineingefunden hatte, war es wirklich ein großes Lesevergnügen, das mit seinen tollen Charakteren und den ernsten Themen besticht. Für mich ist das Buch eine klare Leseempfehlung. Ich für meinen Teil werde mir jetzt den Film zum Buch anschauen und bin schon sehr gespannt auf die Umsetzung :) Lg Levenya

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