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schokoflocke

Posted on 5.4.2020

" Hunde sind, wie jeder weiß, die besten Trauernden der Welt " (Joy Williams ) Selbstmord ist, glaube ich, die schlimmste Art eine geliebte Person zu verlieren. "Selbstötung verstößt fraglos gegen die natürliche Ordnung der Dinge." Die Trauer vermischt sich dann mit Wut und Schuldgefühlen ( konnte man etwas dagegen tun ? ) und ist noch schwieriger zu beweltigen. So geht es der ( namenlosen ) Protagonistin - die Trauer nach dem Selbstmord ihres bestes Freundes verwndelt sich in eine Depression. Gespräche mit anderen Verbliebenen oder eine Therapie lernt die Protagonistin ab. Das einzige wozu sie bereit ( anfangs aber doch ziemlich unwillig ) ist, ist Apollo, den Hund des Freundes, bei sich aufzunehmen. Die Rahmenhandlung hat mir gut gefallen, was teilweise daran liegt, dass ich selbst einen Hund habe. Es war deswegen für mich völlig nachvollziehbar, dass ein Hund trauern oder eine therapeutische Wirkung auf den Besitzer haben kann. Alles andere in der Geschichte fand ich schwierig...Es geht vorallem um die Schriftsteller, den Schaffungsprozes, die Schreibblockaden ...und dazu werden berühmte Schriftsteller zitiert und viele Bücher besprochen. Auf Dauer hat mich das bisschen genervt, es war einfach zu wenig handlung und zu viel philosophieren über die Literatur. Vielleicht macht das die Geschichte wertvoller und anspruchsvoller und vielleicht genau deswegen hat das Buch den National Book Award gewonnen, aber mir persönlich hat das nicht gefallen. Dadurch ging für mich viel Gefühl verloren und die Geschichte wirkte letzlich trocken und teilweise langweilig. Diese eigenwillige Erzählung ist zwar durchaus interessant, meinen Geschmack hat es aber definitiv nicht getroffen.

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