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weinlachgummi

Posted on 5.4.2020

Anemona hat es nicht so leicht. Sie kommt aus einer Hexenfamilie und jedes Mitglied hat eine besondere magische Fähigkeit. Sie kann nur verschwundene Dinge finden, was echt nicht so cool ist, wie zum Beispiel hellsehen oder schwere Sachen ohne Probleme tragen zu können. Und sie fühlt sich auch nicht so nützlich. Okay, sie findet die verlorene Brille der Nachbarin, aber die war auf ihrem Kopf, also dafür braucht man nicht wirklich Magie. Doch dann steht eines Tages Moreg Vaine vor ihrer Tür, eine mächtige Hexe um die es so einige Gerüchte gibt, und sie will ausgerechnet zu Anemona. Zunächst denkt sie, da muss ein Fehler vorliegen, doch als Moreg ihr dann erklärt, das der letzte Dienstag verschwunden ist, ergibt es einen Sinn. Denn Anemona hat ja schließlich die magische Fähigkeit alles mögliche wiederzufinden, wieso dann nicht auch den letzten Dienstag, doch ganz so leicht ist die Mission dann doch nicht. Die beiden machen sich auf die Suche nach dem Dienstag, dabei begleitet Anemona ein schlecht gelauntes Monster namens Oswald, sozusagen ihr Hausmonster. Der kleine ist echt drollig und wurde schnell zu meinem Highlight in der Geschichte. Mit seiner Art zu sprechen hat er für den ein oder anderen Schmunzler gesorgt und die Geschichte zusätzlich aufgelockert. Die Reise verläuft nicht wie geplant und Anemona muss sich ganz neuen Herausforderungen stellen. Hierbei mochte ich sehr, wie sie sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickelt. Man merkt richtig schön, wie sie mehr Selbstbewusstsein bekommt und erkennt, dass auch sie eine wichtige Fähigkeit hat und eine Daseinsberechtigung in der Hexenfamilie. Die damit verbundene Botschaft, die dem Leser dabei vermittelt wird, hat mir gut gefallen. Jeder Mensch hat seine Fähigkeiten und nur weil sie auf den ersten Blick nicht so erwähnenswert wirken, heißt dies nicht, dass man bzw. sie weniger Wert sind. Das Buch ist für Leser ab 9 Jahren und dem stimme ich zu. Die Geschichte ist einfach geschrieben und voller fantastischer Elemente. Besonders mochte ich neben Oswald den Drachen. Ja mit Drachen kann man mich immer haben und dieser hier ist ein liebes Exemplar. Granny Flora mochte ich auch sehr gerne. Allgemein sind die Charaktere liebevoll gezeichnet. Und wo wir gerade bei gezeichnet sind. Im Buch befinden sich wunderschöne Illustrationen von Sarah Warburton. Den Stil dieser könnt ihr schon am Cover erkennen. Mir haben sie richtig gut gefallen und ich habe mich immer sehr gefreut, wenn ich welche entdeckt habe. Besonders die ganzseitigen waren ein Highlight. Warum gibt es dann „nur″ 4 Weingummis und nicht 5? Ich kann es gar nicht so genau sagen. Mir hat der letzte Funke gefehlt, das besondere. Außerdem konnte mich die Geschichte nicht immer so an ihren Seiten fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte. Dies mag aber sicherlich bei den jüngeren Lesern anders sein. Für mich ist es eine schöne und solide Geschichte für Leser ab 8 Jahren, die es gerne magisch mögen.

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