zeilensprung
„Vertrau deinem Instinkt und nicht deinem Herzen, denn dein Herz will es allen recht machen, und auch nicht deinem Hirn, weil es sich zu sehr auf die Logik verlässt.“ (S. 389) MEINUNG Die Meinungen zu „Never Never“ sind sehr gespalten. Kein Buch, was Colleen Hoover verfasst hat, hat so schlechte Bewertungen. Moment mal, aber da steht doch, dass Tarryn Fisher auch mit rumgewerkelt hat? Also ist es doch kein kein reines Hoover Buch, oder? Genau daran sollte man denken, wenn man das Buch liest. Also begann ich zu lesen und siehe da, ich wurde positiv überrascht, denn ich habe mit was ganz anderen gerechnet. Nach den Bewertungen habe ich eine langweilige Geschichte erwartet, die ich am liebsten abbrechen würden. Aber ich war Feuer und Flamme für Charlie und Silas. Der Schreibstil ist wie immer gut, aber bei Colleen Hoover auch kein Wunder. Zu Tarryn Fisher habe ich keinen Vergleich, da ich noch kein Buch von ihr gelesen habe, aber ich nehme einfach mal an, dass sie auch schreiben gut schreiben kann. Wir lernen Charlie kennen, die sich an nichts erinnern kann. Sie weiß nicht mal, wie ihr Name ist und wie sie aussieht. Dann gibt es noch Silas, der auch nichts weiß. Mit den beiden machen wir uns auf die Suche nach Erklärungen. Obwohl sie sich gegenseitig nicht kennen, werden sie voneinander angezogen und spüren eine tiefe Verbundenheit zueinander. Was hat das alles zu bedeuten? Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt und alle unterscheiden sich voneinander. Ich gebe zu, Charlie war mir manchmal ein bisschen suspekt. In der Vergangenheit war sie eine fiese Zicke, die kein leichtes Schicksal hatte. Grade im ersten Teil fragte ich mich, was Silas in ihr sieht. Ihr Verhalten macht sie wirklich unsympathisch. Aber nach und nach lernen wir Charlie besser kennen und merken, tief im Herzen ist sie gar nicht so. Die neue Charlie gefällt mir um einiges besser. Ihre freche Art machte sie immer sympathischer. Silas, was soll ich sagen, ich bin hin und weg. Seine Gefühle werden so gut beschrieben und alles kommt hautecht rüber, dass ich einige Male Herzchen in den Augen hatte. Allgemein hab ich lieber eine Kapitel gelesen, denn diese waren lebendig und gefühlsecht, was mir bei Charlies gefehlt hat. Mit seiner liebevollen Art und seiner Liebe zur Fotografie ist er ein wahrer Traum. Er kann super mit Worten umgehen, Charlie eher nicht so. Nach und nach wird klar, sie ergänzen sich wirklich perfekt. „Während er sich in Erinnerungen verliert … bemühe ich mich nur ums Vergessen.“ (S. 333) Der Aufbau der Geschichte ist wirklich gut durchdacht. Häppchenweise bekommen wir immer mehr Informationen, was geschehen ist und was für Menschen Charlie und Silas sind. Da ich als Leser genauso ahnungslos war wie die beiden Protagonisten war ich ganz gespannt, was noch alles kommt. Die Seiten fesselten mich und ich konnte das Buch schwer aus der Hand legen. Besonders gefallen haben mir die Briefe - Gott, die Autorinnen haben echt ein Händchen für tolle Liebesbriefe. Ich habe viel gelesen, dass es kein typisches Colleen Hoover Buch ist und es somit schlecht ist. Da kann ich nur den Kopf schütteln, denn es kann kein typisches Buch von ihr sein, da eine anderen Autorin noch mitgeschrieben hat. Ist doch klar, dass es sich unterscheidet von Hoovers anderen Werken. Grade das macht es interessant und erfrischend. Obwohl mir das Buch wirklich gefallen hat, habe ich dennoch einige Kritikpunkte. Zum einen verstehe ich manche Handlungen im Buch nicht. In meinen Augen haben sie nichts mit dem eigentlichen Ende zu tun. Sie wirken ein bisschen wie ein Lückenfüller. Dennoch war es sehr spannend das alles zu lesen. Der andere Kritikpunkt sind die ganzen Fragen, die ich noch habe. Vieles wurde aufgegriffen, die Informationen prasseln nur auf eine ein, aber vieles wurde nicht genau erklärt. Viele bemängeln das Ende, was ich auch verstehen kann. Entweder mag man sowas oder nicht. Ich kann sagen, ich finde es großartig und gut durchdacht. Zu Beginn hätte ich mit was ganz anderen gerechnet. Aber genau das macht ein gutes Buch aus, dass man das Ende niemals erwartet hätte. FAZIT Ich empfehle jeden dieses Buch trotz der schlechten Bewertungen eine Chance zu geben. Mich hat es überzeugt und ich habe Charlie und Silas gerne auf ihren Weg begleitet. Dennoch bleiben in meinen Augen zu viele Fragen offen und einiges war verwirrend. „Never Never“ bekommt von mir 4/5 Sterne, da ich eine tolle Lesezeit hatte und mein Herz an Silas verloren habe.