Shirley
Noch immer frage ich mich, ob die Autorin Simone Veenstra mit ihrer Geschichte "Unverblümt im Sommerwind" einfach meinen Geschmack verfehlte oder ob sie ihr Potential falsch in das Buch eingesetzt hat. Es geht um die Protagonistin Judith, die sehr besonders ist und einfach nicht lügen kann. Auf Amrum versucht sie auf ihre Fragen und Probleme eine Antwort zu finden und entdeckt dabei die Villa Pippilotta. In dieser leben sehr vielseitige und unterschiedliche Menschen, die schnell zu ihren Freunden werden. Nach wenigen Kapiteln springt die Handlung aus der Gegenwart in die Vergangenheit und man lernt das junge Mädchen Teda kennen. Diese begleitet man in schnellen Sprüngen ebenfalls durch ihr Leben. Leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Die Charaktere waren alle sehr unterschiedlich und zu viele traten plötzlich auf einmal auf, sodass ich oftmals den Überblick verlor und nur wenige von ihnen wirklich sympathisch finden konnte. Die Hauptcharaktere Judith und Teda, die sich sehr ähneln, gehören nicht mit dazu. Die Parallelen der Vergangenheit und Gegenwart wurden mir irgendwann zu unrealistisch und nicht mehr glaubhaft. Während dem Lesen hatte ich das Gefühl, dass die Autorin ALLES in ihre Geschichte packen wollte, aber die Umsetzung nicht gut genug vollbracht hat. Dabei hatte die Geschichte definitiv noch jede Menge Potential nach oben und hätte ein leichter, spannender Sommerroman werden sollen. Nichtsdestotrotz gefiel mir die langatmige Handlung nicht und die Charaktere entwickelten sich viel zu langsam. Judith wirkte meist zu kindisch und hatte oft keinen Sinn für das Offensichtliche. So kritisch meine Rezension auch klingen mag, das Buch hatte schöne und lustige Momente, die mich begeistern konnten. Das Cover ist ebenfalls toll gestaltet und passt super zum Inhalt. Ich bin mir sicher, dass die Geschichte rund um Judith Leser*innen begeistern wird, aber mich hat die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen können...