Regina
Das gelesene musste ich erstmal verdauen. . Murray schaffte es nämlich gleich mit seiner ersten Kurzgeschichte mich zum heulen zu bringen, weil das Szenario einfach so detailliert beschrieben war, dass man beinahe das Gefühl hatte, man stehe daneben und beobachtet dieses abartige Treiben, kann aber nichts dagegen tun.. "Die Kuh macht MUUH" – die erste Kurzgeschichte - war für mich die Beste in der Sammlung. Wer aber denkt, das war es schon, der hat sich getäuscht, es geht weiter mit Eisbären, Walrossen und sogar Affen, die allesamt teilweise sehr menschliche Eigenschaften zugeschrieben bekommen – und das meine ich keinesfalls wie man vielleicht ursprünglich „menschlich“ versteht. Die tierischen Akteure werden als notgeil, gierig, geizig, größenwahnsinnig und teilweise gewissenslos beschrieben. Allesamt Adjektive, die ich nie in Verbindung mit Tieren gebracht hätte – so bitter es sein mag, diese Charaktermerkmale sind durch und durch "menschlich". Die Sammlung stößt einen zum Nachdenken und vor allem Umdenken an. Sind wird wirklich so selbstsüchtig, dass wir alles, was uns gegeben wird zerstören müssen? Die Erde brennt und wir können sie nur gemeinsam löschen und andere Lebewesen davor schützen und hindern genauso verdorben zu werden wie wir es selbst sind.. Ein wirklich klasse Buch - Murray schafft es auf solch eine ganz neue Art und Weise auf Missstände hinzuweisen, dass ich immer noch begeistert bin. Dieser Stilbruch vom vermeintlich "niedlichen", mit sprechenden Tieren, die dann aber so obszön und derb daher reden - ich bin immer noch buff - es war komplett neu für mich und ich war wirklich positiv überrascht von diesem Stil. An manchen Stellen war es dann jedoch ein klein wenig „too much“ für meinen Geschmack, daher muss ich bei der Bewertung ein klein bisschen was abziehen, gebe dem lieben Murray aber sehr gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung an alle, die es etwas derber abhaben können und sich trauen mit ihrem eigenen Fehlverhalten auseinander zu setzen.