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daffodil

Posted on 3.4.2020

„Die fremde Königin“ ist das neueste Meisterwerk aus der Feder von Rebecca Gablé. Ein opulenter Roman mit allem, was Leser begeistert: Liebe, Intrigen, Hass, Verrat, Spannung, unerwartete Wendungen. Schöner Einstieg: eine Übersicht über die wichtigsten Personen und deren Status: historische Persönlichkeit oder fiktiver Charakter. Sofort ist man mitten im Geschehen: Die verwitwete Königin Adelheid von Burgund wird aus politischem Kalkül entführt und gefangen gehalten. Gaidemar, ein junger Panzerreiter unklarer Herkunft, soll sie befreien. Das tut er und verliebt sich in die unerreichbare Schöne. Adelheid indes heiratet König Otto und wird diesem Vertraute, Mutter seiner Kinder und kluge Ratgeberin. Gaidemar muss viele Prüfungen und Ungerechtigkeiten durchleben, ist er doch „nur ein Bastard“, wenngleich königlichen Geblüts. Nicht nur der intrigante Bruder des Königs, ebenso sein Ziehbruder versuchen ununterbrochen, ihm zu schaden. Auch in Liebesangelegenheiten läuft Vieles nicht optimal. Edel, tapfer, zuverlässig, aber auch grausam, wenn es sein muss, tritt der Buchheld in Erscheinung. All das vor bewegtem historischen Hintergrund. Ottos Kampf um Einigung und Stärkung des Reiches wird begleitet von Komplotten, gebrochenen Schwüren, unzuverlässigen Bündnispartnern, Giftanschlägen, blutigen Schlachten. Adelheid und Otto müssen schwere Verluste hinnehmen. Viele sympathische Charaktere stehen absoluten Fieslingen gegenüber. Man leidet mit den Figuren, durchlebt mit ihnen nervenzerfetzende Abenteuer und erlebt Überraschungen, die selbst erfahrene Leser nicht erwarten konnten. Geschickt einbezogen werden auch beliebte Charaktere aus früheren Büchern, z.B. Slawenfürst Tugomir. Beschrieben werden nicht nur Machtkämpfe und Bautwerke, sondern auch Alltagsszenen, die Rolle der Frau und Sitten des 10. Jahrhunderts. Faszinierend die vielfältigen Vornamen, die gebräuchlich waren und heute vollkommen verschwunden sind. Rebecca Gablé hat es wieder geschafft, Geschichte spannend aufzubereiten. Historische Personen sind keine steinernen Denkmäler, sondern werden lebendig. Ein Buch, das man nicht beiseite legen mag und sich zwar über ein Happy-End, aber nicht über das Ende des Lesevergnügens freut.

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