stinsome
Es war Liebe auf den ersten Blick. Zwischen mir und dem Cover. Die harmonische Farbkombination hat mich sofort auf das Buch aufmerksam gemacht und als der Klappentext zu dem Eindruck beitrug, dass sich hinter dem schönen Cover eine vielversprechende Liebesgeschichte verbirgt, musste ich das Buch unbedingt lesen. Auch wenn mich »Broken Strings« hinsichtlich des Endes nicht hundertprozentig zufriedenstellen konnte, hatte ich viele unterhaltsame Stunden mit Abi und Liam, in denen ich immer wieder zum Lächeln und zum Grinsen gebracht wurde. Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen Schreibstil und schreibt sehr unterhaltsame Dialoge. Ihr Humor konnte mich sofort abholen. Der Grundton des Buches ist heiter, mitunter gibt es aber auch einige Szenen, die mir beim Lesen ein bedrückendes Gefühl beschert haben, weil Abi mit einer Essstörung zu kämpfen hat. Hier ist es der Autorin wunderbar gelungen, Abis Gedanken und Gefühle dem Leser näherzubringen. Sie wirkte unheimlich authentisch. Durch das im Klappentext angedeutete Lampenfieber habe ich mit einer unsicheren, schüchternen Protagonistin gerechnet, aber das trifft auf Abi nicht zu. Sie hat zwar Angst davor, vor anderen zu singen (sogar vor ihrer Familie), ist darüber hinaus aber eine schlagfertige Persönlichkeit, die für sich einsteht. Das hat mir gut gefallen. In den Momenten, in denen ihre Angst vor der Bühne und ihre Essstörung thematisiert werden, kommt aber auch deutlich heraus, dass sie ein verzerrtes Bild von sich selbst hat – warum, das verrate ich an dieser Stelle nicht. Als Gegenpart tritt Liam auf, der Star am Broadway schlechthin und der Aussage anderer zufolge ein Frauenheld, der keine Beziehung eingeht. Ihn mochte ich unheimlich gerne, weil er einer der Hauptgründe war, warum ich so oft gegrinst habe. Er ist unheimlich charmant, flirtet fast schon auf Autopilot und ist darüber hinaus auch noch ein wirklich guter Freund, der sich Gedanken um die Menschen um sich herum macht. Trotzdem trägt auch er einiges mit sich herum, was den Weg zu seinem und Abis Happy End mit einigen Hindernissen pflastert. Die ernsten Töne des Buches werden in genau der richtigen Balance angeschlagen. Mit dem ernsten Thema Essstörungen wird feinfühlig umgegangen, ohne etwas zu beschönigen. Ich fand die Darstellung und auch die „Lösung“ am Ende sehr realistisch. Anders verhält es sich mit der Bühnenangst, die fast zu wenig im Mittelpunkt steht und von Abi (für meinen Geschmack) zu schnell überwunden wird. Insgesamt läuft am Ende einiges zu reibungslos, ausnahmsweise hätte ich mir bei der Gestaltung einiger Charaktere hier sogar mal kein Friede-Freude-Eierkuchen gewünscht, weil ich es dann glaubwürdiger gefunden hätte. Zwei Charaktere, die für Abis Geschichte eine nicht unwichtige Rolle spielen, fand ich nicht ganz greifbar, weil sie sich in meinen Augen unlogisch und inkonsequent verhalten. Das Happy End für Liam und Abi hat mir dagegen sehr gut gefallen, weil es ihrer schönen Geschichte gerecht wird. Am Ende ist noch einmal Lächeln angesagt und der Leser wird mit einem Epilog aus Liams Sicht belohnt, nachdem die ganze Geschichte nur aus Abis Sicht zu lesen war. Für mich war das der perfekte Abschluss. Angefixt wurde ich für Zaynes Geschichte, die von der Autorin im Nachwort angekündigt wird. Zayne, der so etwas wie Abis bester Freund wird, habe ich im Verlauf der Geschichte fast noch mehr liebgewonnen als Abi und Liam. Man könnte sagen, er war mein persönliches Highlight. Ich freue mich schon riesig auf seine Geschichte. Fazit Abi und Liams Liebesgeschichte ist unterhaltsam, süß und löst auch ein bisschen Herzklopfen aus. Gleichzeitig werden auch ernste Töne angeschlagen, die der Geschichte Tiefe verleihen. Manches wurde mir zwar etwas zu reibungslos und unglaubwürdig gelöst, hinsichtlich der Liebesgeschichte bin ich am Ende aber absolut zufriedengestellt. Ich freue mich auf mehr von der Autorin und vergebe 4 Sterne.