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stinsome

Posted on 3.4.2020

Worum geht es? Es ist ein schwüler Sommertag, als Matty feststellt, dass sein Vater ihn und seine Mom verlassen hat. Ein dämlicher Zettel ist alles, was er zurückgelassen hat. Doch Matty ist nicht traurig, nicht wirklich, er hat es schon fast erwartet. Am gleichen Tag kommt es zu einer mysteriösen Begegnung. Auf dem Feld vor ihrem Haus soll vor Jahren ein Ufo gelandet sein … und jetzt steht dort ein weißhaariges, dürres, wunderschönes Mädchen, das doch tatsächlich behauptet, eine Außerirdische zu sein. Aber der Astronomie, mit der ihn sein Vater früh in Berührung gebracht hat, ist er entwachsen. Er glaubt nicht an Außerirdische. Aber je mehr Zeit er mit der geheimnisvollen Priya verbringt, je besser er sie kennenlernt, je heftiger er sich in sie verliebt, desto mehr … möchte er glauben. Meine Meinung »Wir sind wie die Sterne. Wir explodieren zum Leben und verglühen dann langsam. Es ist an dir, das Licht besonders hell und lang leuchten zu lassen.« (S. 322) Ich wollte dieses Buch lesen, weil ich mich ein bisschen für Astronomie interessiere und eine Schwäche für besondere Liebesgeschichten habe. Die Liebesgeschichte zwischen einem normalen Jungen und einem Mädchen, das glaubt (oder weiß?), dass es eine Außerirdische ist, ist definitiv besonders – und diesen Eindruck hatte ich auch beim Lesen. Schon gleich mit Priyas erstem Auftritt fühlte ich mich wie in einem Sog und war von der Atmosphäre des Buches eingenommen: Es ist mystisch, geheimnisvoll, ein bisschen merkwürdig und faszinierend. Da ist dieses Mädchen, das voll und ganz davon überzeugt ist, nicht von dieser Welt zu stammen und bald von einem Raumschiff abgeholt zu werden. Ein Mädchen, das sich merkwürdig verhält, „Daten“ in einem Notizbuch festhält und normale Dinge wie Hunde und Pizza nicht kennt. Da kann Matty sich noch so sicher sein, dass sie verrückt sein muss, weil es keine Außerirdischen gibt, mit der Zeit zweifelt auch er – und mit ihm wir Leser. Das Rätsel um Priya ist der Spannungsträger der Handlung, man stellt Vermutungen an, ist verwirrt, hat eine Ahnung und dann sind da doch wieder Zweifel. Erlöst wird man erst am Schluss. Die ruhige, aber faszinierende Handlung, die größtenteils aus dem Kennenlernen von Matty und Priya besteht, liest man gänzlich aus der Sicht des männlichen Protagonisten Matty. Das ist für einen Liebesroman gar nicht mal so gewöhnlich und stellt für mich einen Aspekt dar, der das Buch so bezaubernd macht. Denn Matty ist ein unglaublich lieber, süßer und ehrlicher Kerl, der sich Sorgen um eine völlig Fremde macht, dieser hilft, ohne zu viele Fragen zu stellen, obwohl er so unglaublich viele hat, und dabei unglaublich authentisch wirkt. Man spürt durch jede Zeile, wie sehr Priya ihn fasziniert und verwirrt, wie er sich aber gleichzeitig auch immer mehr in sie verliebt. Das ist wirklich schön. Richtig gecatcht hat mich aber dieses Ende, das mich sogar zu Tränen gerührt hat. Das Ende ist der Kern des Buches und die Message, die das Buch überbringen möchte. Es wird traurig, schockierend, bedrückend – und doch klappt man das Buch mit einem Lächeln im Gesicht zu. Wie das geht? Lest selbst. »Ob es um das Leben auf einem anderen Planeten geht, den Glauben an einen Gott, den wir nicht sehen können, oder einfach die Liebe – das Herz braucht keinen Beweis, um zu wissen, dass es etwas gibt.« (S. 330) Fazit Ein wirklich wundervolles Buch mit einer berührenden Aussage, die zum Nachdenken anregt. Die Handlung ist ruhig, aber trotzdem mysteriös und spannend. Es gibt keine actionreiche Story, aber das braucht dieses Buch auch gar nicht, denn es catcht auf emotionaler Ebene. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 4 Sterne.

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