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travlinbone_nika

Posted on 2.4.2020

Bereits nach den ersten Seiten erkennt der Leser wieso dieser Roman mit 700 Seiten aufwartet. Denn hier stehen nicht eine oder zwei Figuren im Vordergrund, sondern gleich die kompletten Bewohner der Tuchvilla! Jede der Figuren findet im Roman seinen Platz und erhält so nach und nach die Möglichkeit seine Lebensgeschichte zu erzählen. Hierbei wirkt das ganze jedoch nicht von der Autorin erzwungen, sondern zeigt sich als ein harmonischer Ablauf der Geschichte. Außerdem wirken die Figuren nicht plakativ, sondern weisen allesamt eine gut durchdachte Charakteristik auf, die konsequent durchgesetzt wird. So entstehen natürlich auch Figuren, die dem Leser sympathischer erscheinen, als andere. Durch diesen Aspekt gepaart mit dem Fakt, dass jede Figur seinen eigenen Weg finden muss, wird reichlich Spannung überzeugt. Von Seite zu Seite erwartet den Leser eine neue Überraschung. Der Roman wird so trotz der hohen Seitenanzahl zum Page-Turner. Unterstützend kommt hinzu, dass der Schreibstil der Autorin flüssig zu lesen ist. Gekonnt wechselt sie zwischen den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Charaktere. Trotz derer großen Anzahl, weiß man zu jedem Zeitpunkt sofort, um wen es sich gerade handelt. Das Ende hat mir prinzipiell gut gefallen, jedoch versuchte die Autorin mit Hilfe einer Figur am Ende noch einmal Spannung aufzubauen, für meinen Geschmack jedoch wurde diese aufkeimende Problematik viel zu schnell vom Tisch gefegt.

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