Susanne Matiaschek
Auf die neue Dranbleiber Serie “Think” hab ich mich schon Wochen vorher immens gefreut und war so mega gespannt darauf. Leider war für mich im Endeffekt das Cover, das beste am Buch. Wenn man hinterher genauso schlau wie vorher ist, fühlt sich das nicht nur total seltsam an. Es hinterlässt auch einen faden Beigeschmack. Angefangen beim Schreibstil, den ich als sehr schwierig und verwirrend empfand. Schon beim Einstieg bereitete mir das wirklich Probleme und ich brauchte lange, bis ich mich halbwegs zurecht fand. Wenn man in das Geschehen eintaucht, hat man das Gefühl, man gerät mitten in ein Videospiel. Meine Rädchen im Gehirn kamen schon da nicht richtig hinterher. Deklariert wird es ja als Thriller. Nur leider fehlte mir hier wirklich der Thrill und vor allem der Nervenkitzel. Man hat konstant das Gefühl, sich mitten in einer Gedankenspirale zu befinden. Der Anteil der wohl Thrill mitbringen sollte, lief für mich nur nebenher und war verdammt schwer zu greifen. Stattdessen stellte mich Think, die ja eigentlich Kathy heißt, immer wieder vor neue Herausforderungen. Warum bitte nennt sie sich nicht Kathy, sondern Think? Das hat mich wirklich total verwirrt. Auf mich wirkte sie auch nicht sonderlich sympathisch. Menschlich betrachtet könnte man sie als seelisches Wrack bezeichnen. Aber aus welchem Grund auch immer, ich konnte nie einen rechten Bezug zu ihr aufbauen. Als Leser switcht man hier zwischen vier (ja, ich glaube vier sind es) Perspektiven hin und her. Überwiegend von Clay und Think. Wobei mir Clay noch am sympathischsten war. Dann haben wir noch eine weitere Perspektive, die für mich leider überhaupt keinen Sinn ergab. Meinen Lesefluss störte vor allem , das es gerade bei dieser Perspektive keinerlei Satzzeichen gab. Bis zum Schluss war mir schleierhaft welchen Sinn sie erfüllen sollte. Die Grundthematik jedoch hat mir wirklich gut gefallen, leider wurde diese wirklich schwer verständlich und einfach grauenvoll umgesetzt. Ich hätte mir einfach eine klare Abtrennung zwischen Gedanken und Handlungen gewünscht. Denn diese vermischen sich leider immer wieder. Was ich wirklich sehr schade fand. Auch ein paar Hintergrundinformationen wären wirklich toll gewesen. Um es kurz zu machen, ich war froh als es zu Ende war und werde diese Serie mit Sicherheit nicht weiterverfolgen. Ich weiß es ist die erste Folge und ich weiß auch, das man da nicht allzu viel Tiefe erwarten kann. Aber ich hatte einfach permanent das Gefühl, es wäre total oberflächlich und leider konnte ich auch keine Emotionen spüren. Clays Schuldfrage kam jedoch zu einem guten Abschluss, das hat es für mich leider auch nicht besser gemacht. Obwohl gerade in diesem Bereich noch mit Wendungen gepunktet werden konnte. Think hat mich da tatsächlich überrascht und automatisch stellte sich mir die Frage, wer diese Frau eigentlich ist. Für mich leider der Flop des Jahres Fazit: Die Gedanken von Verbrechern überwachen? Geniale Idee, die Sache mit dem Datenschutz lassen wir jetzt mal außen vor. Eine Serie die verdammt viel Potenzial hat und wirklich großartig werden könnte. Leider hat sie mich mehr verwirrt und außen vorgelassen. Klare Linien, bessere Unterteilung und ich hätte definitiv Spaß gehabt. Leider konnte mich hier die Umsetzung in keinster Weise überzeugen. Es war ein Kampf auf jeder Ebene. Hinterher war ich genauso schlau wie vorher. Leider für mich der Flop des Jahres.