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Worum geht es? Von „Liebe auf den ersten Blick“ kann keine Rede sein, als sich Tessa Tardos und Richie Olivieri zum ersten Mal begegnen. Sie geraten direkt aneinander, als Richie ihr auf einer After-Show-Party versehentlich sein Bier und Garnelen in den Ausschnitt gießt und das auch noch zum Schreien komisch findet. Am liebsten würde sie ihm nie wieder begegnen, aber als sie dringend Geld braucht, um die Schulden ihrer Mutter zu begleichen, und die berühmteste deutsche Rockband Four Lives passenderweise einen Ersatzdrummer sucht, weil sich Schlagzeuger Tom den Arm gebrochen hat, bleibt ihr nichts anderes übrig als bei der Band vorzuspielen, in der Richie der Bassist ist. Richie macht ihr gleich von Anfang an klar, dass sie in seinen Augen unerwünscht ist, bis eine Nacht alles auf den Kopf stellt … Meine Meinung Ich bin durch Zufall auf diesen Liebesroman gestoßen und war von dem Klappentext sofort angetan. Und er hat mich auch nicht enttäuscht. „Trommelfeuer“ ist ein wahrer Schatz unter den Rockstar-Büchern, von denen es ja mittlerweile reichlich gibt. Sabine Fischer hat einen erfrischenden, humorvollen Schreibstil. Geschrieben ist das Buch in der dritten Person, sowohl aus der Sicht von Tessa als auch von Richie. Das hatte ich zu Anfang gar nicht erwartet und hat mich positiv überrascht. Vor allem die Protagonistin Tessa hat es mir angetan, die meiner Meinung nach das Buch auch so besonders macht. Sie ist tough und nicht auf den Mund gefallen, denn egal wie unmöglich Richie sich ihr gegenüber verhält, sie geigt ihm immer wieder ordentlich die Meinung, wofür ich ihr stellenweise sogar gerne applaudiert hätte. Sie ist außerdem ein Mensch, der enorm viel Verantwortung übernimmt und es jedem recht machen möchte: Sei es Four Lives, ihrer eigenen Band Unlimited oder ihrer Mutter, um die sie sich schon seit Jahren kümmern muss, obwohl sie auch mal ihre Unterstützung gebrauchen könnte. An diesem Knackpunkt sind bei mir am Ende auch Tränen geflossen, weil ihre Wut und ihre Traurigkeit komplett auf mich übergegangen sind. Mit Tessa hat die Autorin wirklich eine wunderbare Protagonistin geschaffen, die man sofort ins Herz schließt und mit der man einfach mitfühlen muss. Richie dagegen war vor allem am Anfang etwas schwierig, denn er hat Tessa wirklich grundlos provoziert und sich ihr gegenüber völlig unmöglich verhalten. Warum er das getan hat, erschließt sich mir bis jetzt nicht, denn wirkliche Gründe scheint er dafür nicht zu haben. Trotzdem fand ich ihn gerade in diesen Momenten gar nicht mal so unsympathisch, sondern eher amüsant, weil es Tessa Stoff gegeben hat, ihm die Meinung zu geigen. Nach dieser erwähnten Nacht vollzieht sich bei ihm jedoch ein Charakterwandel und er ist überhaupt nicht wiederzuerkennen. Von dem unmöglichen Macho wird er auf einmal zum verständnisvollen Vorzeigefreund, was sich mir wieder nicht ganz erschlossen hat. Gleichzeitig war ich damit aber ganz zufrieden, denn damit hat sich die Handlung ein wenig vom Klischeehaften entfernt, weil er auf ein bestimmtes Problem ganz anders reagiert hat, als ich es befürchtet habe. Richie hat meinen Book Boyfriend Geschmack zwar nicht ganz getroffen, dennoch hat mir seine und Tessas Liebesgeschichte sehr gefallen, weil die Gefühle inklusive erotisches Knistern super transportiert werden und man sich gut in die Charaktere hineinversetzen kann. Die Handlung bedient zwar manche Klischees, weicht von vielen anderen aber gekonnt ab und wartet stellenweise mit Spannung und großen Emotionen auf. Ein Rockstar-Liebesroman, der sich sehen lassen kann und definitiv zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Ein persönliches, unerwartetes Highlight war für mich außerdem die Danksagung, denn es ist Danksagung und Epilog in einem, was mir total imponiert hat. Die Autorin bedankt sich bei allen Beteiligten innerhalb einer Unterhaltung mit ihren Protagonisten – wie cool ist das denn?! Fazit Ein spannender, unterhaltsamer Liebesroman mit sympathischen Rockstars und großen Emotionen, der viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Ich kann euch „Trommelfeuer“ wärmstens ans Herz legen und werde mir definitiv noch den Vorgänger vorknöpfen, der sich um den Keyboarder Jan dreht. Vor allem aber freue ich mich auf den nächsten Band über Frontmann Ben, der mir schon in diesem Band wahnsinnig imponiert hat. „Trommelfeuer“ bekommt von mir 4 Sterne. Unbedingt lesen!