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stinsome

Posted on 2.4.2020

Dies ist offiziell der dritte Band der Game-on-Reihe, war aber mein erster Ausflug dorthin. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich definitiv auch noch die anderen Bände der Reihe lesen werde, obwohl ich mir von diesen noch ein klein wenig mehr erhoffe, da mich „Schon immer nur du“ nicht vollständig zufriedenstellen konnte. Es ist noch Luft nach oben. Dies lag keinesfalls am Schreibstil, denn der liest sich sehr angenehm und flüssig. Kristen Callihan hat einen unterhaltsamen Humor und versteht es gleichzeitig, die Gefühlswelt ihrer Protagonisten feinfühlig und authentisch zu beschreiben, sodass man mit diesen mitfühlen und sich teilweise gut mit ihnen identifizieren kann. Das Besondere an diesem Buch war aber definitiv der männliche Protagonist, den ich so noch nie in einem anderen Buch angetroffen habe. Er ist ein Bär von einem Mann, Muskeln, Tattoos, ein Man Bun (Männer-Dutt) und einen Holzfällerbart. Fi vergleicht ihn mit Khal Drogo aus Game of Thrones. Eigentlich ist er so gar nicht ihr Typ, aber er hat trotzdem irgendetwas an sich, was sie unwiderstehlich zu ihm hinzieht. In seiner Art ist er mindestens genauso einzigartig: Er ist ein stiller Typ, ein Denker, der andere analysiert, Situationen gerissen manipuliert und Probleme lieber mit seinem Verstand als mit seinen Fäusten löst. Seine Gefühle trägt er hinter einer grüblerischen Maske, aber Fi scheint trotzdem in der Lage zu sein, hinter diese zu schauen. Fiona ist ein interessanter Gegenpart dazu, denn sie ist das komplette Gegenteil. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge, ist ehrlich und direkt, ohne grausam zu sein. Ein Wirbelwind, der sofort mächtig Eindruck auf den schweigsamen Footballspieler macht. Sie bringt ihn langsam dazu, aus sich herauszukommen, während er ihr Rückhalt und Verständnis für ihre beruflichen Probleme entgegenbringt. Trotz der Tatsache, dass sie immer fröhlich und lebenslustig wirkt, wurmt sie die Tatsache, dass sie alle – vor allem ihre Eltern – für die „flatterhafte Fi“ halten, die nie etwas zuende bringt und ständig vor allem davonläuft. Dex scheint der erste zu sein, der wirklich an sie glaubt… Aufgrund dessen – weil sich die beiden so gut ergänzen und trotz ihrer unterschiedlichen Art harmonieren – hat es Spaß gemacht, ihre Geschichte zu verfolgen. Man hat ihre Verbindung und die Gefühle zwischen ihnen gespürt. Die Bettszenen waren gut geschrieben, sodass man auch als Leser die Funken sprühen spürte. Sie waren manchmal jedoch ein bisschen zu häufig, sodass hin und wieder die eigentliche Handlung etwas in den Hintergrund gedrängt wurde. Mit der Zeit wurde aber nicht mehr jede komplett ausgeschrieben, was auf Dauer zu viel gewesen und der Handlung geschadet hätte. Was mich ein bisschen an dem Buch gestört hat, ist die Tatsache, dass es keinen richtigen roten Faden gab. Normalerweise ist es in Liebesromanen ja so, dass man ein klares Ziel vor Augen hat: z.B. das Zusammenfinden der Protagonisten nach einigen Schwierigkeiten. Hier war das irgendwie nicht der Fall: Es war mehr der Beziehungsverlauf, die Probleme einer Fernbeziehung und mit der Presse, die im Mittelpunkt standen. Das wurde mir irgendwann zu viel und langgezogen. Ich wusste nicht, wo das Ganze noch hinführen sollte. Als langweilig würde ich es zwar nicht bezeichnen, da ein Problem auf das andere folgte und das Interesse des Lesers immer wieder geweckt wurde, aber es war ein einziges Auf und Ab und mir persönlich fehlte der rote Faden. In Bezug darauf erwarte ich mir von den anderen Bänden der Reihe noch etwas mehr Spannung und einen strikteren Handlungsverlauf. Neugierig auf diese bin ich definitiv geworden, da man von den jeweiligen Pärchen hier einen groben Eindruck/Vorgeschmack bekommt und sogar das Kennenlernen von Finn und Chess aus dem vierten Band kurz geschildert wird. Ich bin gespannt, ob diese mich mehr begeistern können. Fazit Im Großen und Ganzen ein unterhaltsamer Liebesroman mit einigen Auf und Abs und einem ungewöhnlichen, interessanten männlichen Protagonisten. Ich vergebe 3,5 Sterne.

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