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stinsome

Posted on 2.4.2020

Worum geht es? Vor exakt 400 Tagen ist Mias große Liebe Jacob bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem ist für sie alles irgendwie bedeutungslos geworden. Sie läuft nicht mehr, sie verbringt die Tage in ihrem Zimmer und auch für Colleges hat sie sich nicht beworben. Das einzige, was ihr zu helfen scheint, ist, in Kontakt mit den Organempfängern von Jacob zu treten und zu sehen, welchen Menschen er helfen konnte – nur einer antwortet nicht auf ihren anonymen Brief. Ausgerechnet derjenige, in dessen Brust nun Jacobs Herz schlägt. Mia weiß, dass es nicht richtig ist, aber sie recherchiert nach dem anonymen 19-jährigen Jungen aus Kalifornien und findet heraus, dass er Noah Thomas heißt und in Shelter Cove wohnt. Für sie steht fest: Sie muss ihn wenigstens sehen und sich ein Bild von ihm machen, um endlich ihren Frieden zu finden. Sie will nicht mit ihm sprechen, ihn nicht kennenlernen, weil sie seine Entscheidung akzeptieren möchte. Aber das Leben hat manchmal andere Pläne… Meine Meinung Ich habe lange mit diesem Buch geliebäugelt und über die Zeit hohe Erwartungen gefasst, weil mich allein schon der Buchtitel unglaublich berührt hat. Leider wurde ich dadurch ein klein wenig enttäuscht, da ich etwas zu viel erwartet habe. Ohne Zweifel handelt es sich bei „Mein Herz wird dich finden“ um ein schönes, berührendes Buch, das mir das ein oder andere Mal ein paar Tränen entlockt hat. Sowohl das Cover des Hardcovers als auch das des Taschenbuchs ist absolut schön und passt zum Inhalt. Ebenso weiß der Schreibstil auf Anhieb zu überzeugen, denn Jessi Kirby setzt dem Leser träumerische Bilder von Stränden, dem Meer und magischen Höhlen in den Kopf, als wäre er selbst an diesen Orten und könnte alles hautnah miterleben. Sie hat eine gefühlvolle und nachdenkliche Art zu schreiben, ist aber auch immer wieder in der Lage in einen lockeren, spielerischen Ton zu fallen, der die Momente zwischen Mia und Noah zu etwas macht, das man mit einem Lächeln oder einem Grinsen auf den Lippen liest. Das zwischen Mia und Noah kann man nicht anders als Liebe auf den ersten Blick bezeichnen, worüber ich in anderen Büchern oft die Augen verdrehe. Hier jedoch kommt es authentisch rüber, - so kitschig es auch klingt – ein bisschen wie Schicksal. Es ist einfach schön, wie sich die beiden das erste Mal in die Augen sehen und es Klick macht. Insgesamt ist ihre Liebesgeschichte – lässt man die Geheimnisse der beiden außen vor – herrlich unkompliziert und erfrischend: Es gibt keine kindischen Eifersuchtsdramen und Noah ist sich auch nicht zu schade, seine Zuneigung für Mia offenzulegen und um sie zu werben. Es macht Spaß, mitzuerleben, wie sich die beiden annähern und beide langsam mit der Hilfe des anderen wieder ins Leben finden. Sowohl Mia als auch Noah habe ich schnell liebgewonnen, da ihre Gefühle unglaublich gut transportiert werden. Mia möchte Noahs Entscheidung eigentlich respektieren und ihn nur aus der Entfernung „kennenlernen“, ehe sie sich aber versieht, steht sie ihm gegenüber und wird von ihm angesprochen. Die Autorin schafft es, ihre Gefühle, allen voran ihre Schuldgefühle – sowohl Noah als auch Jacob gegenüber, weil sie diese Gefühle für Noah entwickelt, die sie längst verloren geglaubt hat -, beim Leser ankommen und diesen mitfühlen zu lassen. Ebenso verhält es sich mit Noah, der seine Gefühle nicht so offen zeigt, aber auch nicht so locker und lebensfroh ist, wie es den Anschein hat. Wie ich schon angedeutet habe, hat mir aber etwas gefehlt. Trotz der Tatsache, dass Mias Trauer um ihren Freund Jacob lange in dem Buch präsent ist, erfährt man nur sehr wenig über ihn und die Beziehung der beiden. Das Kennenlernen und der erste Kuss werden geschildert – dabei bleibt es dann aber leider. Ich hätte mir mehr Rückblenden gewünscht, um Jacob näher kennenzulernen und stärker mit Mia mitfühlen zu können. Zwar hat mich ihre Trauer selbst traurig und bedrückt gestimmt, ja, manchmal auch zu Tränen gerührt, aber Jacob blieb doch irgendwie blass und unbekannt, ein Schatten. Des Weiteren hatte ich den Eindruck, dass Mia und Noah viel zu wenig über wichtige Dinge sprechen, wie es normalerweise in solchen ernsteren Jugendbüchern der Fall ist, weil sie einander eben Wichtiges verheimlichen. Noah hält vor Mia geheim, dass er vor Jahren am Herzen erkrankt ist und seit einem Jahr ein Spenderherz hat, während Mia darüber schweigt, dass sie das alles bereits weiß. Aufgrund dessen werden ernstere Themen übergangen, wodurch sich manchmal – meinem eigenen Empfinden nach – eine gewisse Oberflächlichkeit in ihren Unterhaltungen einstellt. Hier wurde in meinen Augen ein bisschen Potential verschenkt, um den Leser in diesen Momenten zu berühren und tiefer in die Geschichte zu saugen. Durch diese Geheimniskrämerei wird in den letzten Kapiteln jedoch unglaublich viel Spannung aufgebaut, sodass ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen konnte, weil ich einfach wissen musste, wie sich alles auflöst und ob die beiden ihr Happy End bekommen, das ich ihnen so gewünscht habe. Ob dies der Fall ist, müsst ihr selbst herausfinden. ;-) Fazit Insgesamt ist „Mein Herz wird dich finden“ ein berührendes Buch mit einer tollen Story, die aber noch Potential zu mehr gehabt hätte. Dennoch konnte mich das Buch fesseln und bewegen. Ich vergebe 4 Sterne.

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