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maskedbookblogger

Posted on 2.4.2020

Zahlreiche Vermisstenfälle von Jugendlichen erschüttern London. Man spricht von einem Mann, der seine Finger im Spiel hat, und junge ausgebrochene Mädchen, die den Weg auf die Straße suchen, entführt. Die erste Leiche wird gefunden, hin drapiert wie eine Puppe. Marnie Rome nimmt die Ermittlungen auf, da sie selber weiß, was es heißt, Opfer zu sein. Schnell merkt sie, dass man sich auf die Fürsorge des Mannes nicht verlassen kann. Ich durfte mich nun auf den Thriller „Puppenheim“ stürzen. Das Buch ist durchgehend in zwei Perspektiven unterteilt. Einerseits springen wir an die Seite der Ermittlerin und Protagonistin Marnie. Sie wirkt zum Leser sehr distanziert und man kann zu dieser keinerlei Bindung aufbauen. Da fand ich schon den zweiten Ermittler Noah sympathischer und authentischer. Er wirkt in den Ermittlungen produktiver und „näher“ dem Leser. Anderseits sind wir hautnah am „Puppenheim“ und lernen die Mädchen kennen, die vom mysteriösen Mann in seinem Haus gehalten werden. Da wird nicht nur die Sicht eines Mädchens geschildert, sondern aller Gefangenen. Dies verleiht einen genaueren Einblick in die Story und man kann die gute und die böse Seite kennenlernen. Leider war für mich von Anfang leicht herauszufinden, wer verantwortlich für die Entführung bzw. den Mord ist, und welchen Grund der Mörder für die Tat aufwies. So tappen nur die Ermittler noch im Dunkeln. Dies hat den Thriller teilweise negativ beeinflusst, da es ihm die Spannung genommen hat. Irgendwann am Ende hat man doch den selben Stand wie die Ermittlerin eingenommen. Dann erfuhr der Leser die notwendigen Hintergrundinformationen. Sonst war der Thriller in seiner Struktur sehr komplex, da man mit vielen Informationen (Nebenhandlungen, relevanten/irrelevanten Charakteren) bereichert wird. So musste man abwägen, inwiefern eine Info wichtig für die Geschichte ist. Ein Überfluss von Informationen! Der Schreibstil des Buches ist recht komisch. Sätze bestehen aus recht wenigen Worten, die teilweise in keinem richtigen Zusammenhang stehen. Dies hat den Leseprozess erschwert. Allgemein kann ich sagen, dass der Thriller in Ordnung war. Lediglich der Einblick ins „Puppenheim“ hat den Thriller positiv hervorgehoben, da ich bisher keine derartige Sichtweise verfolgt habe.

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