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dunkelbuntetraeume

Posted on 2.4.2020

Die Grundidee hat mich sehr neugierig gemacht, denn es hörte sich wirklich nach etwas aufregenden und innovativen an. Auch die Stimmen die man über das Buch hörte, waren wirklich gut. Die Aussagen führten dazu, dass ich dieses Buch lesen wollte. Allerdings wurde mich schnell klar: das wird ein Kampf! Die Geschichten werden abwechselnd erzählt, das hat mir sehr geholfen, das Buch zu beenden. Allerdings konnte ich das gesamte Buch nicht aufhören die Augen zu rollen. Meiner Meinung nach hat das Buch nicht viel mit dem was über das Buch gesagt wurde, zutun. Ich konnte mich mit dem Schreibstil nicht wirklich anfreunden. Er war stellenweise sehr kitschig, dann wieder sehr förmlich. Ich konnte nicht klar differenzieren was die Autorin vermitteln will. Soll ich mit den Charakteren Mitgefühl haben? Soll ich wütend sein? Oder in meinen Fall: soll ich ständig die Augen rollen? Dennoch muss ich sagen, haben mir die unterschiedlichen Sichtweisen gefallen - diese haben den Roman aufgelockert. Man liest in Rückblenden und Abschnittweise, was wirklich gelungen ist. Man erfährt nie zu viel auf einmal und deshalb habe ich dieses Buch auch beenden können Wir begleiten hier drei verschiedene Frauen: Maggie lässt sich auf einem viel älteren Mann ein, doch diese Beziehung verläuft nicht so wie sie es sich gewünscht hat. Schlussendlich flüchtet sie sich in eine Beziehung mit ihrem Lehrer. Jahre später begleiten wir Maggie bei einem Prozess, der sich gegen eben diesen Lehrer richtet. Ihr Geschichte hat mich wohl am meisten berührt. Dennoch habe ich über vieles den Kopf geschüttelt und ich konnte vieles nicht nachvollziehen. Mir ist bewusst, dass es keine Seltenheit ist, was Maggie durchmachen musste, dennoch habe ich des öfteren an ihrem gesunden Menschenverstand gezweifelt. Trotzdem habe ich ihre Sichtweise am liebsten gelesen. Lina wollte immer einen Ehemann, ein oder zwei Kinder und ein schönes Haus. Ihr Wunsch ging in Erfüllung, sie hat das was sie immer wollte, ist allerdings nicht zufrieden. Denn ihr Mann schenkt ihr zu wenig Aufmerksamkeit, zu wenig Zärtlichkeit und zu wenig Liebe. Sie hängt Gefühls-technisch noch an ihrer Jugendliebe und ist demnach nicht glücklich. Ich glaube sie war mir von allen drei die, die mir am unsympathischten war. Ich mochte sie schlichtweg einfach nicht und konnte so gut wie nie nachvollziehen was in ihr vorgeht. Sloane stammt aus sehr guten Verhältnissen. Sie ist wohlhabend und das merkt man ihr auch an. Sie heiratet einen Mann den sie auf der Arbeit kennengelernt hat und beide ziehen ein Restaurant auf, dass sie gemeinsam betreiben. Sloane ist sehr experimentierfreudig besonders wenn es um Sex geht. Früh schon hatte sie regelmäßig Sex zu dritt und das behält sie auch bei, obwohl sie Verheiratet ist. Sloane war sehr interessant, allerdings hatte sie auch Charaktereigenschaften mit denen ich leider nichts anfangen konnte. Die Männer hier sind das Böse. Daran gab es ab Seite eins keinen Zweifel. Hier ist ganz klar: die Frauen sind Opfer. Ich fand es schade, dass dieser Roman nur in schwarz und weiß dargestellt wurde. Die Männer - bzw. die Nebenfiguren - waren allesamt schlecht und die Frauen waren die starken Persönlichkeiten. Ich hatte wirklich große Probleme dieses Buch zu lesen. Es war für mich langatmig, nicht spannend oder amüsant. Ich habe einen "starken" Roman erwartet, so wird das Buch auch beworben. Ich dachte das Buch erzählt mir etwas über Frauen die selbstbestimmt in ihrem Leben und ihrer Sexualität umgehen. Falsch gedacht. Die Unterwerfung der Frau spielt hier eine tragende Rolle - das Rollenbild, der Machtmissbrauch der Männer etc. Ich hatte etwas komplett anderes erwartet und war tatsächlich ziemlich schockiert über die Darstellung. Ich war während des Lesens, die meiste Zeit am verzweifeln und endlos genervt. Die bösen, bösen Männer die um Lust zu empfinden die Frauen an ihrer Seite erniedrigen. Maggie, Sloane, und Lina geben ihr Leben auf, sind keineswegs selbstbestimmt und lassen sich in die Rolle eines sexuellen Opfers drängen.

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