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Mia

Posted on 2.4.2020

Mit "Krieg und Terpentin" liefert uns Stefan Hertmans den Zeitzeugenbericht einer längst vergangen Welt. Durch die Lektüre dieses Romans wurde ich angeregt, meine alten Geschichtsbücher hervorzuholen und in die Bücherei zu gehen, um mein lückenhaftes Wissen über die Geschichte des 1. Weltkrieges zu ergänzen. Kurz vor seinem Tod überreichte Urbain Martien seinem Enkel zwei Notizhefte gefüllt mit Erinnerungen seiner Kindheit in Flandern sowie seiner Erlebnisse als belgischer Soldat im 1. Weltkrieg. Die Aufzeichnungen reichen bis ins erste Nachkriegsjahr 1919 hinein. Die Übernahme vieler Tagebucheinträge, (die Kriegserlebnisse werden im zweiten Teil des Buches gänzlich durch die Aufzeichnungen des Großvaters erzählt) Bildmaterial und die Beschreibung des Nachgehens vieler Stationen Urbains machen diesen Roman so authentisch und eindringlich! So konnte ich den Menschen Urbain Martien vor mir sehen. Vieles an ihm und seinem Leben hat mich angerührt. Seine tiefempfundene Liebe zu seinen Eltern, die Passion zur Malerei, der Verlust seiner ersten Liebe, ja, sogar seine Frömmigkeit. Seine Erlebnisse im Krieg haben mich erschüttert zurückgelassen. Aber was dachte ich denn auch? Welch Grausamkeiten dort erlebt wurden, unmenschlich! Dem Autor gelingt es seinen Großvater ehrfürchtig und wertschätzend zu porträtieren und dem Leser eine Vorstellung von Urbain zu übermitteln und was ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er war. Und gleichzeitig vermittelt er uns die damalige historische Zeit. Eine unbedingt empfehlenswerte Lektüre! Handelt sie doch auch von Tugenden, wie Mut, Stolz und Respekt vor

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