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rebeccas_buecherliebe

Posted on 1.4.2020

In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solene, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im Haus der Frauen schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe – an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten – und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solene anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war diese mutige Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solene beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben. Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt – in der Gegenwart mit Solene als Protagonistin und in der Zeit von Blanche Peyron. Der Schreibstil von Laetitia Colombani macht diese Geschichte so besonders. Sie erzählt mit viel Gefühl von Solene, die tief unglücklich war und sich nun im Haus der Frauen selbst findet. Von Blanche Peyron, die allen Widerständen zum Trotz mit ihrem Mann in der Heilsarmee ist und alles dafür tut, dass die Frauen im Paris der 20er einen Zufluchtsort bekommen. Während des Lesens erfahren wir mehr über Solene, ihre Vergangenheit und ihre Gefühle. Ich konnte mich sehr gut in sie einfühlen, verstand ihre Gedanken, ihre Zweifel. Ihre Entwicklung ist enorm und doch sehr glaubwürdig. Blanche ist eine bewundernswerte Person, ihre Kraft ist über das ganze Buch zu spüren. Alle Nebencharaktere sind wunderbar gezeichnet, ihre Charakter wirken so real, dass ich mir alles jederzeit vorstellen konnte. Ihre Verzweiflung, Wut und ihre Hoffnung sind so eindringlich beschrieben, dass ich unzählige Male Gänsehaut und oft Tränen in den Augen hatte.

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