madisbuecherwelt
Zusammenfassung (kleiner Spoiler): Leni ist am Anfang ihres letzten Schuljahres. Plötzlich merkt sie, dass etwas mit ihr nicht ganz stimmt. Sie hat ein stumpfes, leeres Gefühl in sich und bekommt Panik, wenn sie an die Schule und an ihre Zukunft denkt. Ab da beginnt sich ihr Leben komplett zu wandeln. Sie fängt an, sich von anderen abzuschotten. Bis sie ihren Mut zusammennimmt und ihren Eltern gesteht, dass sie ernsthafte und professionelle Hilfe braucht, weil sie es alleine nicht mehr schafft. • Fangen wir mal mit dem Cover, dem Titel und der Gestaltung des Buches an. Es ist alles wunderschön. Und es gewinnt so viel mehr an Bedeutung, nachdem man die Geschichte gelesen hat. Besonders gefällt mir, dass die Autorin Zeichnungen und Tagebucheinträge – von ihr selbst geschrieben – in das Buch integriert hat. Das gibt ihm eine persönliche Note. • Nachdem ich das Vorwort gelesen habe, war ich zunächst sehr gespannt, was auf mich zukommen würde, da das Buch für Betroffene oder Freunde/Familie eines Betroffenen zum Verständnis verhelfen sollte. Ich muss zugeben, besonders am Anfang ist es mir schwer, gefallen, mich in Leni hineinversetzen, da sie sich selbst unsicher war, was sie fühlte. Jemand, der selbst Erfahrung mit dem Thema gemacht hat, hatte es sicherlich leichter, Lenis Gefühle und Handlungen nachvollziehen zu können. Dementsprechend kam das Buch erst richtig ,,in Fahrt" als Leni begannen hat, sich mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen. Was ein ausschlaggebender Punkt war, weshalb der Leser damit auch ein wenig Probleme hatte, war bestimmt, dass ein wichtiger Übergang gefehlt hat, unzwar von ,,Sie fühlt sich nicht wohl" zu ,,Sie traut sich nicht mehr in die Außenwelt und bekommt Panik." • Ich habe so viel, was ich zu diesem Buch sagen möchte, aber jetzt, wo ich diese Rezension schreibe, fehlen mir die Worte. Dieses Buch ist so unfassbar wichtig. Und es zeigt, wie unterschiedlich Krankheiten auftreten können, auch bei Menschen, die sonst wie ,,jeder andere" erscheinen. ,,Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" steckt so voller Zweifel, aber auch voller Hoffnungen, die einen die Zweifel vergessen lassen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. • Bei diesem Buch haben meine Gefühle eine absolute Achterbahnfahrt durchlebt. In dem einen Moment musste ich laut loslachen und im nächsten Moment war ich tieftraurig, voller Mitgefühl und Zweifel. Einen Kritikpunkt bzw. einen wichtigen Tipp habe ich. Dieses Buch braucht definitv in mindestens einer Szene (S.142-143) eine ausdrückliche Triggerwarnung zu Selbstverletzung. Die hat mir wirklich gefehlt! • Die Protagonisten...wie soll ich da nur anfangen. Leni und Matti sind beide so unfassbar unterschiedlich und doch irgendwie ähnlich. Beide haben so viele Träume und Wünsche, Ängste und Zweifel. Ich war oft sehr gerührt, wie Leni und Matti für sich da waren, wie sie zusammengehalten haben. • ,,Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" ist keine leichte Lektüre, trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder, der sich gerne weiter mit dem Thema Depression, Panik, Angststörung aber auch Zusammenhalt in so einer Zeit auseinandersetzen möchte, dieses Buch definitiv lesen sollte. Es wird in meinem Herzen bleiben und hat mir geholfen, mich besser in die beiden und ihre Krankheitsbilder hineinversetzen zu können. • • Cover: 5🌟 Schreibstil: 4,5🌟 Plot: 5🌟 Protagonisten: 5🌟 Atmosphäre/Spannung: 4,5🌟 = Gesamt: 4,8 von 5 Sternen🌟