nobody knows
Save Us ist ein wirklich gelungener Abschluss der Maxton Hall Trilogie, die insgesamt vielleicht noch besser ist als die Again Reihe. Auf jeden Fall wird man die Geschichte um Ruby und James überaus positiv in Erinnerung behalten. Auch der dritte Band ist wieder von Beginn an durchweg fesselnd. Sogar an den weniger spannenden Stellen mag man sich kaum von dem Buch loseisen, weil man die vielen Charaktere, allen voran Ruby und James, inzwischen so lieb gewonnen hat, dass man gern über sie liest, selbst wenn gerade nichts Aufregendes passiert und die beiden für einen kurzen Moment einfach nur glücklich sind. Man sollte allerdings darauf gefasst sein, dass viele der Nebencharaktere nun stark in den Vordergrund rücken. Wer nur an dem Schicksal der bisherigen Protagonisten interessiert ist, wird also eventuell ein wenig enttäuscht sein, da diese nur zeitweise im Mittelpunkt stehen. Es ist ausgesprochen erfreulich, dass die Beziehung von Ruby und James inzwischen so gefestigt ist, dass die Ereignisse am Ende des zweiten Teils die beiden nicht sofort wieder auseinanderreißen. Zwar braucht Ruby im ersten Moment etwas Abstand, doch nachdem sie kurz Zeit hatte den Schock zu verdauen, zweifelt sie daran, dass James ihr so etwas antun würde und gibt ihm die Gelegenheit die ganze Sache aufzuklären. Er ist felsenfest entschlossen dafür zu sorgen, dass Rubys Suspendierung aufgehoben wird, damit sie nach Oxford gehen kann, und setzt dafür alle Hebel in Bewegung. Ruby vertraut im Gegenzug darauf, dass ihm das gelingen wird und bittet ihre Eltern daher erst einmal um Geduld. Ruby und James, der sich zum ersten Mal Gedanken über eine Zukunft nach seinen Vorstellungen macht, sind nach wie vor ein gutes Team und ein echt süßes Paar. Auch wenn sie nicht die ganze Zeit über im Fokus stehen, gibt es im Finale einige schöne und romantische Augenblicke zwischen ihnen. James spricht sich zum Beispiel mit ihrer besten Freundin Lin ab und versorgt Ruby regelmäßig mit ihren Notizen aus dem Unterricht, damit sie nichts verpasst und später nicht so viel Stoff nachholen muss. Da es nur eine einzige Sexszene gibt, die nicht einmal ausführlich beschrieben wird, ist die Serie weiterhin eher dem Young Adult als dem New Adult Genre zuzuordnen. Das ist aber kein Kritikpunkt, zumindest keiner, der negativ ins Gewicht fällt. Die Beziehung von Ruby und James ist allerdings nicht die einzige, die im dritten Band von Bedeutung ist. Wren und Ember kommen einander langsam näher und Lydia und Graham spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Mit der Zeit erfahren sowohl Lydias Vater als auch Graham von ihrer Schwangerschaft und ihre jeweiligen Reaktionen auf diese Neuigkeit könnten unterschiedlicher kaum sein. Eine Beziehung wird dadurch wohl endgültig zerstört, während die andere endlich eine neue Ebene erreicht. Zum Glück muss Lydia diese schwere Zeit jedoch nicht allein durchstehen, denn sie bekommt nicht nur von ihrem Bruder und ihren Freunden Unterstützung, sondern auch von ihrer unheimlich liebenswerten Tante Ophelia – dem ersten warmherzigen und sympathischen (volljährigen) Mitglied der Familie Beaufort. Sie unterscheidet sich in jeder Hinsicht stark von Mortimer, den man im Verlauf des finalen Bandes noch mehr zu hassen beginnt als zuvor, falls das überhaupt möglich ist. Statt die Wünsche seiner Kinder über seine eigenen zu stellen, macht er genau das Gegenteil davon und um seine Ziele zu erreichen, ist ihm anscheinend jedes Mittel recht. Sein gesamtes Verhalten ist einfach nur verabscheuungswürdig und unentschuldbar. Der starke Zusammenhalt innerhalb der Familie Bell bildet einen krassen Gegensatz dazu. Rubys Mutter ist keineswegs perfekt, doch sie entschuldigt sich bei ihrer Tochter für ihre vorschnelle Reaktion und beide Eltern wollen anschließend Rubys Seite der Geschichte hören. Natürlich glauben sie ihr dann, was sie erzählt, und stehen uneingeschränkt hinter ihr. Zwischenzeitlich nehmen sie sogar James bei sich auf und zeigen ihm, wie liebende Eltern und ein echte Familienleben aussehen. Die Vermutung, wer hinter der Anschuldigung steckt, bestätigt sich gleich zu Anfang und die Problematik wird insgesamt überraschend schnell gelöst, wobei man sich zugleich darüber freut, dass sie nicht unnötig in die Länge gezogen wird. Das führt allerdings zu der Frage, welche Katastrophe Ruby und James als nächstes bevorsteht, denn dass noch etwas kommen muss, ist klar. Im letzten Drittel erwarten den Leser und die Charaktere somit ein paar böse Überraschungen, die, obwohl man kaum darauf zu hoffen gewagt hatte, schlussendlich aber eine gute Wendung nehmen. Positiv hervorzuheben sind darüber hinaus die vielen wechselnden Perspektiven. Im Finale kommen beinahe alle Charaktere einmal selbst zu Wort, wodurch man sie besser kennenlernen kann. Das macht vor allem die Figuren etwas nahbarer, denen man bisher eher gleichgültig gegenüberstand. Außerdem bekommt man so mit, was bei ihnen gerade los ist, auch wenn Ruby und James es (noch) nicht wissen. Das Ende ist zufriedenstellend und lässt nur wenige Fragen offen. Im Epilog folgt zudem ein kurzer, dafür jedoch umso schönerer Ausblick auf die Zukunft von Ruby und James, die die beiden sich mehr als verdient haben. *FAZIT* Mit Save Us hat Mona Kasten ihre Maxton Hall Trilogie gekonnt zum Abschluss gebracht und den beiden Protagonisten Ruby und James, die man im Verlauf der Geschichte sehr ins Herz geschlossen hat, zu dem Ende verholfen, das sie sich redlich verdient haben.