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Ailyn

Posted on 1.4.2020

Obwohl mir die Geschichte vom Captain Love - Ryan Morgan - wirklich gut gefallen hat, bin ich etwas skeptisch an den zweiten Teil der Reihe herangegangen. Keane Morgan, den Bruder von Ryan, konnte man bereits im ersten Band kennenlernen und mein Eindruck von ihm war das Bild als notorischer und eingebildeter Frauenheld. Ich hatte gehofft, dass eine andere Seite von ihm in seiner eigene Geschichte hervortritt, wurde aber in diesem Punkt enttäuscht. Keane Morgen ist schlicht und ergreifend nicht mein Typ. Er ist selbstgefällig, selbstverliebt, arrogant, eingebildet und überheblich. Jedes Mal, wenn er Frauen "Puppe" nannte, wollte ich ihn erwürgen. Und das kam wirklich vor. So ist Keane Morgan. Bis in die letzte Faser seines Körpers. Keine Fassade. Sein wahres Ich. Und damit kein Mensch, der große Sympathien bei mir hervorruft. Auf ihrer gemeinsamen Reise sieht Maddy Milliken etwas in ihm, das ich nicht konnte. Von Stunde zu Stunde, die sie gemeinsam verbringen, entwickelt sich eine immer größer werdende Freundschaft und noch viel mehr. Es knistert und prickelt. Und das obwohl die beiden nicht verschiedener sein könnten. Leider schafft es die süße, schüchternde und kreative Maddy nicht Keanes schillernde Persönlichkeit zu mildern. Keane prägt besonders den Humor der Geschichte. Und vielleicht kann man es erahnen, auch dieser war nicht meine Art Humor. Es war zu übertrieben, zu überspitzt. Und auch die erotischen Szenen, die schön sinnlich beschrieben werden, bekamen durch seine Art ab und an einen Dämpfer verpasst. Aber kommen wir jetzt zu dem Teil, der mich am meisten überrascht hat: Ich hatte trotzdem sehr viel Spaß beim Lesen dieser Geschichte. Der Schreibstil ist angenehm leicht. Man fliegt nur so durch die Seiten. Nur einmal wurde mein Lesefluss gestört, als die Autorin seitenlang den Leser aus dem nichts heraus direkt anspricht. Das war wirklich nicht gut gemacht. Wie beim ersten Teil wird gleichzeitig eine hohe Spannung aufgebaut. Besonders durch den Erzählerwechsel bleibt man durchgehend gebannt. Und diese Tatsache, dass ich trotz der Unsympathie für den Hauptcharakter so gebannt war, zeugt vom großen Talent der Autorin und ist außerdem eine beeindruckende Leistung.

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