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stefanb

Posted on 1.4.2020

„An einem bestimmten Punkt im Leben kann jeder zum Verbrecher werden. Auch Sie und ich.“ [62] Mit „Der Fund“ gelingt dem Autor Bernhard Aichner ein Roman, ich sage extra nicht Thriller, da es für mich eher ein Spannungsroman war, der sich von dem Gros abhebt. Sprachlich macht Aichner keine Eskapaden, der Schreibstil ist sehr eingängig. Am Anfang der Geschichte bekommen wir als Leser*innen eigentlich schon alles geliefert, was bei anderen Thrillern sich peu à peu präsentiert. Immer wieder werden die Rückblenden in Ritas Leben durch Dialoge eines namenlosen Polizisten unterbrochen. Wobei unterbrochen wahrscheinlich das falsche Wort ist, denn mit den Befragungen nimmt auch der Kenntnisstand der Leser*inenn zu. Es sind Puzzlestücke, die sich zu einem großen Gesamtbild zusammensetzen. Die Geschichte selbst ist eigentlich ziemlich geradlinig: Ein Fund der dein Leben verändern könnte bzw. auch wird. „Rita Dalek, dreiundfünfzig Jahre alt. Ehefrau, Hausfrau, Putzfrau. Keine Wünsche, keine Träume, kein Aufbegehren in all den Jahren, unsichtbar ist sie. Nie hat sie ein Risiko eingehen wollen.“ [53] Und doch geht die Protagonistin Rita ein Risiko ein, in der Hoffnung es böte sich „ein Ausweg aus ihrem tristen Leben.“ [148] Wo so oft bekommt man selten die ganze Wahrheit geliefert. Man ist mit Wendungen konfrontiert, die man nicht alle so kommen gesehen hat. „Der Fund“ ist ein Roman in dem nicht arg viel passiert, der aber trotzdem so spannend ist, dass man immer weiterlesen möchte, neugierig ist auf das, was einen erwartet.

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