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Direkt zum Beginn der Geschichte wird man mit den verschiedenen Teilpersönlichkeiten konfrontiert, doch das ist keinesfalls negativ. Man kann sofort anfangen wilde Spekulationen anzustellen. Durch die Vielfalt an Erzählperspektiven (obwohl theoretisch gesehen immer aus der Sicht von „Angie“ berichtet wird), die zum Teil in der Ich/Du-Form verfasst sind, kann sich der Leser sehr gut in die Persönlichkeiten und das Geschehen hineinversetzen. Durch die tolle Darstellung der Situationen, wirkt die ganze Geschichte sehr realitätsnah, was das ganze umso unfassbarer macht. Der Leser bleibt bis zum Ende zu großen Teilen unwissend, erfährt immer Häppchenweise (zusammen mit der „wahren“ Angie) Neues. Gekonnt erschafft Liz Coley hierdurch Spannung und fesselt den Leser an ihr Werk. Nach und nach tauchen weitere schreckliche Tatsachen auf und Angie muss sich fragen, ob sie mit ihren Teilpersönlichkeiten verschmelzen oder diese nach und nach auslöschen möchte. Nebenbei muss sie auch noch zurück in das Leben finden, in ein Leben das für ein 16-jähriges Mädchen gedacht ist, nicht für eine 13-jährige. Diese komponente an Geschehnissen macht die Geschichte äußerst vielschichtig. Zusätzlich versteht Coley es, eine dramatische Geschichte an passenden Stellen immer wieder mit tollem Witz aufzulockern.