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lauraszeilen

Posted on 31.3.2020

„Sieh mich an“ hat mich vorrangig durch sein knalliges sowie außergewöhnlichen Cover und seinen Untertitel „Jeder hat Narben, manche sind nur besser zu sehen“ auf sich aufmerksam gemacht. Ich bin immer auf der Suche nach Büchern, die Themen von psychischen Erkrankungen aufgreifen, weshalb ich es dann auch zur Hand genommen habe. Denn gerade die unsichtbaren Narben werden von der heutigen Gesellschaft leider viel zu häufig übersehen. Themen wie Angststörungen, Depressionen und Suizid werden leider noch immer viel zu häufig totgeschwiegen. Gerne empfehle ich meinen Kunden in der Buchhandlung deshalb solche Geschichten, um darauf aufmerksam zu machen. Egal ob Betroffener, Angehöriger oder Außenstehender, solche Geschichten können vor allem zwischen den Zeilen jedem Leser etwas mitgeben. Die Autorin hat hier alles richtig gemacht. Ein lockerer und trotzdem tiefgehender Schreibstil lädt dazu ein, in die Geschichte von Ava abzutauchen. Ava ist ein Charakter, in den ich mich sehr gut hineinversetzten konnte, da die Autorin ihr Inneres sehr authentisch und ehrlich widerspiegeln konnte. Auch wenn man sich sehr schwer vorstellen kann, wie schwer es für einen Menschen sein muss, der eine solche Tragödie durchleben musste, kann man sehr gut mit ihr mitfühlen. Sehr bewundernswert und stark finde ich vor allem ihre Entwicklung im laufe der Geschichte. Auch die Nebencharaktere haben sich authentisch in die Geschehnisse eingefügt. Besonders die Zuneigung von Avas Onkel und Tante gegenüber Ava hat mich sehr berühren können. Die Freundschaft zwischen Ava, Piper und Asad ist wohl genau das, was man wahre Freundschaft nennen kann. Sie haben großen Streit, verletzen einander, doch sobald es hart auf hart kommt können sie aufeinander zählen. Wunden können nicht von einem Tag auf den anderen Tag verschwinden, doch mit den richtigen Menschen an der Seite wird alles viel leichter. In „Sieh mich an“ hat die Autorin so viele wichtigen Themen und Botschaften glaubhaft vereint. Sie lässt den Leser lachen, weinen und vor allem hoffen. 5 von 5 Sterne!

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