lauraszeilen
Der Inhalt klingt zugegeben ziemlich klischeebeladen, doch manchmal brauche ich genau eine solche Geschichte, um dem Alltag zu entfliehen. Der Einstieg hat sich für mich etwas holprig angefühlt, was vor allem daran liegt, dass man langsam in die Gefühlswelt von Allison eingeführt wird ohne dass die Handlung voran geht. Doch wenn man die schwere ihrer Kinder- und Jugendjahre bedenkt, finde ich es sogar sehr gut, dass sich die Autorin dafür die nötige Zeit genommen hat. Stellenweise habe ich die Protagonistin jedoch trotzdem als etwas nervig empfunden und ich hätte sie in manchen Belangen gerne durchgeschüttelt. Stellenweise war mir Allison hier einfach zu weit weg und ich konnte ihre Handlungen nicht ganz nachvollziehen. Ihre Entwicklung während der Geschichte hat mir wiederum sehr gut gefallen, es war realistisch und wirklich schön anzusehen, wie sie im Laufe der Handlungen immer mehr Vertrauen zu sich und anderen Menschen aufbauen konnte. Esben mochte ich als Charakter ebenfalls sehr gerne. Er ist sehr charismatisch und besonders seine sozialen Experimente haben die Geschichte sehr bereichert. Dadurch hat die Geschichte dem Leser noch einige wichtige Gedankengänge mitgeben können. Allisons beste Freundin, Steffi, hat mich mit ihrer selbstbewussten und außergewöhnlichen Art direkt für sich fesseln können. Ihr Teil in dem Buch hat mich besonders bewegt. Auch die anderen Nebencharaktere, besonders Allisons Adoptivvater, konnten die Geschichte sehr bereichern und haben sie schön abgerundet. Leider habe ich jedoch noch einen Kritikpunkt, der an das Experiment mit dem Blickkontakt anknüpft. Zwar kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ein solch langer, intensiver Blickkontakt sehr tiefe und innige Emotionen zwischen den Personen auslösen kann und sich dadurch ein enges Band ergeben kann, doch die anschließende Reaktion zwischen Esben und Allison habe ich dennoch als sehr übertriebenen empfunden. Jessica Parks Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich gut lesen. Die Geschichte, war sehr emotional und ich habe die ein oder andere Träne verdrückt, zugleich gab es aber auch immer wieder Stellen, bei denen man Schmunzeln konnte. Alles in einem hat die Autorin mit „180 Seconds und meine Welt ist deine“ die ganze Bandbreite der Gefühle bieten können. Insgesamt ein schöne Geschichte, die mich trotz Klischees und der übertriebenen Anfangsszene, letztendlich berühren und überzeugen konnte. Einen letzten Lob möchte ich noch an die Covergestaltung aussprechen – ein Traum von Cover! 3,5 von 5 Sterne!