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stinsome

Posted on 30.3.2020

Pearl – Liebe macht sterblich stand lange auf meiner Wunschliste – durch diverse mittelmäßige Bewertungen wurden meine Erwartungen jedoch mit der Zeit gedämpft… Was zur Folge hatte, dass ich jetzt mehr als positiv überrascht war. Mich hat das Buch schon nach wenigen Seiten in seinen Bann gezogen, obwohl es so völlig anders war, als ich es erwartet habe. Pearl ist kein Fantasy-Roman im herkömmlichen Sinne. Es kommt nicht dieses bestimmte Feeling auf, das einen nur in Fantasy-Büchern begleitet, wenn man eine völlig neue Welt kennenlernt. Überraschenderweise spielt Pearl nämlich nicht in einer solchen Welt, sondern in der unseren zur heutigen Zeit. Es gibt WhatsApp, Partys, Dates, den ganz normalen Alltag und das in der überragenden Kulisse Venedigs. Ich hatte ständig das Gefühl, einen Liebesroman zu lesen, da es bis auf die wenigen fantastischen Elemente von vorne bis hinten so wirkte. Denn das ganz große Thema in diesem Buch ist nun mal die Liebe. Es gibt Menschen, sogenannte Suchende, die starben, ohne je die wahre Liebe erfahren zu haben. Diese Sehnsucht bringt ihre Herzen wieder zum Schlagen, verdammt sie zu einem ewigen Leben, bis sie den Kuss der wahren Liebe erfahren und wieder ein menschliches, sterbliches Leben führen können. Pearl ist eine solche Suchende. 200 Jahre lang wandelt sie bereits auf dieser Erde, datet verschiedene Männer in der Hoffnung, endlich ihre wahre Liebe zu finden, und scheitert doch immer wieder. Ihre Hoffnung erlischt von Tag zu Tag mehr, bis sie schließlich davon überzeugt ist, dass sie keine Kraft mehr für dieses ewige, trostlose Leben hat, wenn der nächste Mann nicht ihre wahre Liebe sein sollte. Einen Kerl, der nur auf Spaß und das nächste Abenteuer aus ist, kann sie da natürlich gar nicht gebrauchen. Einen, wie es Noah zu sein scheint, der doch eine Freundin hat und dennoch unaufhaltsam mit ihr flirtet. Pearl blockt diesen Herzensbrecher ab und ist doch schon längst zum Scheitern verurteilt. Was sie nicht weiß: Noah ist ein erlöster Suchender, ein Jäger, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Menschen vor den Suchenden zu beschützen…. Ich war von dieser Idee schon gleich zu Beginn des Buches völlig eingenommen. Der Kuss der wahren Liebe – das klingt nach Märchen und Pearl ist gewissermaßen auch ein romantisches, spannendes Märchen in der heutigen Zeit. Ich war von der Liebesgeschichte zwischen Pearl und Noah von Anfang an begeistert, da ihr Aufbau und ihre Entwicklung sich so spannend und unterhaltsam gestaltet haben. Es gab Passagen, die mich amüsierten und belustigten, und wiederum andere, die mich bedrückten, aufwühlten und ärgerten. Der männliche Hauptcharakter, Noah, ist ein charmanter, lebenslustiger und spontaner junger Mann, den ich sofort ins Herz geschlossen und in den ich mich zusammen mit Pearl immer mehr verliebt habe. Er ist genau der richtige Gegenpart für Pearl, die zu einem großen Teil des Buches das exakte Gegenteil von ihm ist. Ihr ist die Lust auf das Leben vergangen, nichts hat mehr eine wirkliche Bedeutung, sie sieht die Schönheit Venedigs, fühlt sie aber nicht, und verliert immer mehr die Hoffnung, irgendwann einmal die wahre, aufrichtige Liebe zu finden. Noah bringt Licht und Lachen in ihr Leben, und gibt ihr langsam aber sicher ihre Hoffnung zurück. Diese bezaubernde Liebesgeschichte hat mir so oft Herzklopfen beschert, gleichzeitig gab es aber auch Momente, in denen ich Noah oder Pearl am liebsten geschüttelt hätte, weil sie es sich so schwermachten. Ihre Beziehung entwickelt sich langsam, nachvollziehbar, authentisch, wie es vielleicht – abzüglich der fantastischen Elemente – auch im echten Leben passieren könnte. Obendrein gibt es liebevoll gestaltete Nebencharaktere, die das Lesen noch schöner gemacht haben. Damien, ein anderer Suchender und Pearls bester Freund, ist ein solcher Charakter, der mich mit seiner hoffnungsvollen, optimistischen und in Bezug auf Pearl beschützerischen Art sofort für sich eingenommen hat. Er steht Pearl schon seit gut 60 Jahren zur Seite, gibt ihr Halt und Hoffnung. Auch durch so tolle Charaktere wie ihn ist dieses Buch etwas Besonderes. Ebenso hebt die Kulisse dieses Buch aus der Masse heraus. Die Autorin malt uns die wunderschöne Stadt Venedig mit ihren Worten, sodass wir sie uns wunderbar vorstellen können. Die Figuren fahren mit Booten anstatt mit Autos, wohnen in prächtigen Palazzos und streifen durch die Straßen Venedigs, über die verschiedenen Marktplätze. Mich hatte dieses italienische Feeling sofort. Und dennoch ist das Buch nicht so romantisch und träumerisch, wie es bisher vielleicht angeklungen ist. Es ist auch düster, hoffnungslos und aufwühlend, denn Pearls Gefühle in Bezug auf ihr ewiges Leben und ihre ungestillte Sehnsucht nach Liebe werden unglaublich authentisch rübergebracht. Ihre Trostlosigkeit, ihre Traurigkeit, ihre Lustlosigkeit lassen einen mit ihr mitfühlen und leiden. Man fiebert ihrem mehr als verdienten Happy-End entgegen, muss mit ihr dafür aber viele Hürden überwinden. Zudem ist sie nicht der einzige Charakter, der langsam die Hoffnung verliert und dem Buch einen bedrückenderen Klang gibt. Auch ihre Freundin Alexa ist schon viel zu lange ohne Liebe auf der Welt und Hubertus, ein Jäger, aus dessen Sicht man stellenweise ebenfalls liest, ist trotz erfahrener Liebe ein unglücklicher und verbitterter Mensch. Wir werden mit den Licht- und Schattenseiten von Liebe konfrontiert. Fazit Mich hat Pearl positiv überrascht und begeistert! Pearl ist etwas fürs Herz, mit wunderbaren Charakteren, die man einfach nur ins Herz schließen kann, und einer spannenden, aufwühlenden und Herzklopfen bescherenden Handlung. Ich kann diesen fantastisch angehauchten Liebesroman definitiv weiterempfehlen und vergebe 5 Sterne.

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