stinsome
Mir kommen immer noch die Tränen, wenn ich an das Ende dieses wundervollen Buches denke. Oh mein Gott – was war das nur? Ich hatte mir zwar so etwas schon gedacht, als ich erfahren habe, dass das Buch mit einem überraschenden Ende aufwartet, aber meine Begeisterung und das Gänsehautfeeling wurden dadurch nicht gedämpft. Es ist gerade mal Anfang des Monats und „Sieben Tage voller Wunder“ ist bereits das zweite Buch, das mich überrascht hat. Ich habe eine Liebesgeschichte und einen Überlebenskampf erwartet – Romantik gepaart mit Spannung – und habe weit mehr als das bekommen. Das Buch erzählt die wahnsinnig berührende Geschichte von Hannah, die auf dem Rückflug von Kanada nach England mit dem Flugzeug abstürzt und wundersamer Weise, gemeinsam mit Sitznachbar Logan, überlebt. Fünf Wochen hatte sie bei ihrer Schwester verbracht, um sich nach dem Betrug ihres Freundes William über ihre Beziehung klar zu werden – und das nur mit mäßigem Erfolg. Erst nach sieben Tagen in der eisigen Wildnis Kanadas mit ihrem Sitznachbarn und Flughafenflirt Logan wird ihr klar, was sie wirklich will. Das Ereignis verändert sie und Logan hat daran keinen unbedeutenden Anteil. Die beiden müssen in diesen Tagen um ihr Überleben kämpfen, sich vor der Kälte und vor wilden Tieren schützen. Während Hannah ständig Zweifel hegt und manchmal fast die Hoffnung aufgibt, ist es Logan, der sie in diesen schweren Zeiten stärkt und ihr ständig Mut zuspricht. Hannah mag nah am Wasser gebaut und ein unsicherer Mensch sein, der stets Logans Unterstützung braucht, um weitermachen zu können, aber versetzt man sich in ihre Lage, dann glaube ich, dass dies die realistische Reaktion vieler Menschen sein würde – auch meiner eigenen. Meistens möchte man zwar eine toughe Protagonistin vorgesetzt bekommen, aber im echten Leben ist das nun mal nicht immer so, vor allem nicht unter diesen Umständen. Wir sind nicht alle Katniss Everdeens, die den Überlebenskampf perfektioniert haben, sondern werden nun mal unsicher, wenn es darum geht, ein Feuer zu entfachen, Essen aufzutreiben und eine Wunde zu versorgen, weil man die Kenntnis über diese Dinge (in der Regel) eben nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln kann. Hannahs fotografisches Gedächtnis liefert ihr dennoch immer wieder nützliche Fakten, die über das normale Allgemeinwissen hinausgehen und ihr stellenweise auch aus der Klemme helfen. Logan ist daneben völlig anders. Er ist der Fels in der Brandung, der Ruhepol, der stets eine Lösung findet und Hannah Mut zuspricht. So einen Begleiter hätten wir alle gerne, sollten wir einmal in eine solche Lage kommen. Hannah kann sich stets auf ihn verlassen, setzt sich aber auch immer öfter gegen ihn durch, um ihm auch mal gefährlichere Tätigkeiten abzunehmen, die eben getan werden müssen. Zwischen den beiden entspinnen sich langsam Gefühle, die realistisch aufgebaut werden. Es geht alles viel langsamer, als es der Leser gerne hätte, und viel spielt sich zwischen den beiden auch gar nicht ab, obwohl sie stetig miteinander flirten und die beiden sich mehr als einig zu sein scheinen, worauf es letztendlich hinausläuft. Die Liebesgeschichte ist zwar immer präsent, wird von der Handlung aber auch immer wieder in den Hintergrund gedrängt. Dennoch hat sie großen Anteil daran, dass das Buch so besonders ist. Die letzten Seiten berühren, wühlen auf, lassen Tränen fließen, machen unglücklich und dann… - seht selbst. Fazit Dieses Buch sollte man wirklich mal gelesen haben. Nicht nur für Romantikfans, sondern auch für all diejenigen, die eine Geschichte suchen, die zum Nachdenken anregt und berührt. Gänsehautfaktor auf den letzten Seiten! Ich vergebe 4,5 Sterne.