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sommerlese

Posted on 30.3.2020

Von Jean-Baptiste Grenouille, dem finsteren Helden, sei nur verraten, daß er 1738 in Paris, in einer stinkigen Fischbude, geboren wird. Die Ammen, denen das Kerlchen an die Brust gelegt wird, halten es nur ein paar Tage mit ihm aus: Er sei zu gierig, außerdem vom Teufel besessen, wofür es untrügliche Indizien gebe: den fehlenden Duft, den unverwechselbaren Geruch, den Säuglinge auszuströmen pflegen. Dieser Roman ist wirklich ein echter Klassiker. Die beschriebene Atmosphäre ist einzigartig und versetzt den Leser in eine andere Welt. Eine Welt der Grausamkeit, Angst, Emotionen, Neugier und der Düfte. Man wird von dieser Geschichte angezogen und gleichzeitig auch abgestossen. Die Figuren sind lebendig und die kranke Obsession Grenouilles ist fühlbar und angstmachend. Der Autor Süskind spielt mit der Sprache und schafft eine unglaubliche literarische Kraft, die mich in den Bann zieht und nicht wieder los lässt. Sagenhaft gut und sehr beeindruckend in seiner ganzen Form. Die Szenerie wird so bildhaft und genau beschrieben, die Düfte riecht man förmlich und die grausamen Taten scheinen fast real zu sein. So ein Schreibtalent sollte man gelesen haben. Dazu kommt eine Handlung, die zwar abstossend wirkt, aber nachvollziehbar erscheint, weil die Gedanken Grenouilles dem Leser bekannt sind. Dieses Werk einzigartiger Erzählkunst Patrick Süskinds sollte man gelesen haben. Es ist ein Feuerwerk der Emotionen, die beim Lesen explodieren und mitreißen.

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