alina ✨
Die Schauspielerin Kira ist überglücklich als sie endlich eine Hauptrolle ergattert. Auch wenn es bedeutet, dass sie dafür mit Malcolm Mercer zusammen arbeiten muss, vor dem sie alle warnen. Malcolm ist nämlich vor allem dafür bekannt seine Schauspieler zu manipulieren und so zu formen, wie er es gerne hätte. Doch Kira nimmt sich vor ihn ebenfalls auf die Spitze zu treiben und so entwickelt sich ein Spiel zwischen den beiden - sowohl auf als auch abseits der Bühne. Kira Rascher ist eine Schauspielerin, die sich mit mittelmäßigen Rollen und Schauspielunterricht in Schulen über Wasser hält. Sie wohnt zusammen mit ihrem besten Freund Spencer in einer WG, die sie sich eigentlich gar nicht leisten kann. Auf der einen Seite wirkt Kira sehr selbstbewusst und stark. Sie widersetzt sich gerne mal Anweisungen und zieht ihr eigenes Ding durch. Auf der anderen Seite zeigt sie aber auch immer wieder ihre verletzliche und schwache Seite. Dies passiert vor allem in Momenten, in denen sie ihre Vergangenheit einholt. Malcolm Marcer ist der Regisseur von Temper und verkörpert gleichzeitig auch die männliche Hauptrolle. Zu Malcolm konnte ich leider nicht so wirklich einen Draht aufbauen. Man hört so viel über ihn und seine Machenschaften mit vorherigen Schauspielern und irgendwie umgibt ihn auch eine düstere Aura. Er ist äußerst selbstbewusst und nimmt sich das, was er möchte, wobei er jeden mühelos um den Finger wickeln kann. Trotzdem hatte er auch immer wieder gute Momente, die aber meist trotzdem in irgendwelchen Anweisungen endeten. Ich habe mich bei ihm wirklich oftmals gefragt, was nun Schauspielerei ist und wann sich der "echte Malcolm" zeigt. Joanna ist die Assistentin von Malcolm und Mitbegründerin der Indifferent Honest Company. Sie konnte ich von Beginn an nicht so ganz einschätzen. Zum einen ist sie sehr selbstbewusst und tough, aber auf der anderen Seite buhlt sie total um Mals Aufmerksamkeit und dackelt ihm immer hinterher. Gegen Ende hat sie mich nochmal richtig überrascht und ich hätte nie gedacht, dass sich Joanna so widersetzen kann. Und jetzt bin ich endlich hier, teile die Bühne mit Malcolm Mercer - und versage. Er engt mich ein, drückt mich mit einem einzigen Blick zu Boden. (Seite 70) Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige, die immer wieder überraschend auftauchen. Kiras bester Freund und Mitbewohner Spence, der auch die Kampfszenen für das Stück choreografiert, war mir zu Beginn mit seiner lockeren und humorvollen Art eigentlich recht sympathisch, aber dann konnte ich selbst ihn nicht mehr so richtig einschätzen. Bryn, die Praktikantin in der Indifferent House Company wirkt auf den ersten Blick sehr schüchtern, aber ich glaube auch sie hat es faustdick hinter den Ohren. Ansonsten möchte ich nicht so viel über die weiteren Nebencharaktere verraten, denn es warten einige Überraschungen auf den Leser. Ein paar Stunden reichen nicht, um zu erkennen, wie ein Mensch wirklich ist. Manchmal weiß man es nicht mal nach Jahren. Wir spielen alle unsere Rollen. (Seite 207) Das Buch startet mit dem Vorsprechen von Kira für die Rolle der Mara in Temper. Die ersten Kapitel haben mich dabei sofort in den Bann gezogen, denn der Schreibstil von Layne Fargo lässt sich sehr angenehm lesen und verrät nicht zu viele Details. Leider wurde es danach doch etwas langatmig, da man die Schauspieler bei sämtlichen Proben bis hin zur Premiere des Stückes begleitet. Bei den Proben wurden dabei immer und immer wieder die selben Szenen geprobt, was zwischendrin etwas nervig war. Allerdings gab es auch einige andere Konflikte rund um die Charaktere und das Stück, die in kurzen Kapiteln abwechselnd aus Kiras und Joannas Sicht beleuchtet wurden. So hat es die Autorin geschafft immer mal wieder Spannung aufzubauen und mich in einen regelrechten Sog zu ziehen. Hierbei waren die Kapitel aus Joannas Sicht meist sogar spannender als die aus Kiras Sicht, denn Joannas Charakterentwicklung hat mir einfach besser gefallen als die "Beziehung" zwischen Kira und Malcolm. Das Ende des Buches kam für mich eher unvorhersehbar und vor allem sehr abrupt. Hier hätte ich mir im Nachgang doch noch ein paar mehr Details gewünscht. Das Cover ist relativ schlicht gehalten und sagt wenig über die Geschichte aus. In der Buchhandlung würde ich wohl nicht unbedingt danach greifen. Leider konnte mich Temper von Layne Fargo nicht wirklich von sich überzeugen. Zwar gab es durchaus viele spannende Szenen, die mir sehr gut gefallen haben, aber es gab eben auch viele langatmige Szenen. Auch mit den Charakteren wurde ich leider nicht so ganz warm. Deshalb gibt es von mir nur 3/5 Sterne.