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kate

Posted on 29.3.2020

„Reqiuem“ von Lauren Oliver wird die Leserschaft höchst wahrscheinlich spalten. Die einen werden es lieben, die anderen eher hassen und enttäuscht sein. Ich gehöre definitiv zu den Ersteren. Wie schon bereits in „Delirium“ und „Pandemonium“ hat es Lauren Oliver bereits nach wenigen Seiten geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Voller Freude, Neugier, ein wenig wehmütig und auch ängstlich, habe Seite um Seite verschlungen und dabei jeden einzelnen Satz genossen. Meine Gefühlswelt ist Achterbahn gefahren. Ich habe mit Lena mitgefiebert, war ängstlich, verwirrt, verzweifelt und habe dennoch nie die Hoffnung aufgegeben. Die Entwicklung, die Lena macht, hat Frau Oliver in meinen Augen authentisch und überzeugend dargestellt. Das Hin und Her ihrer Gefühle war für mich vollkommen verständlich und nachvollziehbar. Auch wenn ich mir den Verlauf der Geschichte in tiefstem inneren ein klein wenig anders gewünscht hätte, wie sehr wahrscheinlich viele andere Leser. Die abwechselnden Kapitel aus der Sicht von Lena und Hana haben eindeutig zur Steigerung der Spannung beigetragen. In Nachhinein versteht man erst den genauen Zusammenhang, was in meinen Augen wirklich gelungen ist. Und dann kam dieses Ende. Ich kann die vielen enttäuschten und verärgerten Leser verstehen. Auch ich war im ersten Moment ein klein wenig enttäuscht. Im Nachhinein betrachtet, hätte es aber auch schlimmer kommen können. Mein absolutes Horrorszenario hat sich glücklicherweise nicht ereignet. Nachdem ich aber eine Nacht drüber geschlafen habe, bin ich doch recht zufrieden mit dem Ende. Natürlich überlässt Lauren Oliver sehr viel der Fantasie der Leser. Aber ganz ehrlich, ist dies wirklich so schlimm? Oder eher im Gegenteil, ein kleines Geschenk an ihre Fans und treuen Leser? Man kann sich ein eigenes Ende, Happy-End oder nicht, ausmalen. Die Wahrscheinlichkeit, dass mit einem alternativen Ende dennoch nicht alle Leser zufrieden gewesen wären, ist ebenfalls relativ hoch. Lauren Oliver ist in „Reqiuem“ schlicht und einfach realistisch geblieben. Das Leben hat nicht nur schöne und bunte Seiten. Es ist dreckig, dunkel und stinkt manchmal bestialisch. Wie authentisch ist eine Dystopie, wenn am Ende alles rosarot ist? Und bleiben nicht genau diese Bücher im Kopf, die eben ein „unschönes“ Ende haben? Mich jedenfalls lässt das Ende, welches ich mir in meinem Kopf selbst gestaltet habe, zufrieden und befriedigt zurück und ich schaue wehmütig und voller Freude auf eine grandiose Trilogie zurück, die eben genau darum aus der Masse heraussticht und für mich immer etwas besonderes bleiben wird. Zudem beinhaltet das Buch noch die Kurzgeschichte "Alex", die eine kleine und schöne Zugabe von Lauren Oliver ist. Fazit „Requiem“ von Lauren Oliver ist aufwühlend, nervenaufreibend, emotional und sticht durch dieses Ende aus der Masse heraus. Lauren Oliver hat damit eindeutig Mut bewiesen und ist sich treu geblieben. Die „Amor“-Trilogie wird für mich immer etwas besonderes sein.

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