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Lisa

Posted on 29.3.2020

Eigentlich ist Summer noch vor Beginn des Semesters angereist, um Zeit mit ihrem Stiefbruder Kevin zu verbringen, in den sie seit der Highschool verliebt ist. Sie will ihn überraschen, doch als sie das Haus seiner Verbindung betritt, erwischt sie ihn wild knutschend mit einer anderen. Sie stürmt raus und stößt dabei mit Caden zusammen: Bad Boy in jeder Faser seines Aussehens, von den Muskeln bis zu den Tattoos. Summer findet, er ist ein Arschloch, erst Recht, als er ihr sagt, dass Kevin es nicht wert ist, von ihr geliebt zu werden. Doch je öfter sie Caden über den Weg läuft, desto mehr ändert sich ihre Meinung über ihn. Und vielleicht ist es dann auch nicht mehr Kevin, für den sie schwärmt. Meine Meinung: Fangen wir mal mit den positiven Punkten an: Tijans Schreibstil hat mich positiv überzeugt, denn er ist trotz des Genres weder girlymäßig, noch zu teeniemäßig, ja im Gegensatz dazu regelrecht erwachsen, wodurch ich mich nicht nur durch mein Alter, sondern auch durch das der Protagonisten bestätigt fühlte. Das Setting ist ganz cool, wenn auch nichts, was man nicht schon aus anderen ähnlichen Romanen kennt und wie gewohnt ist dies ein lockerer Roman, den man einfach liest, um unterhalten zu werden. Die einzelnen Charaktere waren mir jedoch zu blass: Summers Freundinnen, die sie auf dem College findet, sind nicht wirklich richtig sympathisch und auch wenn eine von ihnen, vermeintlich als enge Freundin bezeichnet wird, erschließt sich mir diese Bezeichnung nicht ganz. Sie wird nämlich nur nebenbei und eher pro forma mit einbezogen und wirkt dabei nicht wirklich als wichtiger Teil von Summers Leben. Kevin, für den die Protagonistin Gefühle hat, ist ein absolutes Arschloch, anders kann man das nicht ausdrücken. Ich wollte ihm während des gesamten Buches eine reinhauen, denn das hätte er wegen seines Verhaltens eindeutig mehrfach verdient. Summer selbst zeigt da erst spät Rückgrat, es ist ein Hin und Her zwischen ihr und ihrem Stiefbruder, dessen negative Seiten ihr immer mehr zusetzen. Trotzdem hält sie zu ihm, auch wenn der Rest der Welt, inklusive dem Leser dies nicht versteht und bescherte mir somit so einiges Mal Aggressionen. Generell konnte ich eher keinen Draht zu Summer aufbauen, auch wenn sie mir nicht unsympathisch war. Ihre vermeintliche Verrücktheit war jedoch für mich nicht sehr witzig. Hinzu kommt noch, dass ich die Gefühle der Protagonistin oft nicht nachvollziehen konnte, nicht nur in Hinsicht auf Kevin (offensichtlich), sondern auch; weil sich viele Situationen und Handlungsstränge unterbrochen und nicht vollständig angefühlt haben. Hier hätte die Autorin so Manches etwas mehr ausschreiben müssen. Zudem fand ich den originalen Klappentext irreführend, denn Caden ist in der ganzen Geschichte der erwachsenste und liebenswerteste Charakter, niemals ein Arschloch (Im Gegensatz zu manch anderem *hust*). Ich war von Anfang an ein Fan von ihm und hätte gerne schneller mehr über ihn erfahren. Aber dies verlagerte sich auf die letzten Seiten, was ich schade finde. 3/4 des Buches war die Handlung eher dahinplätschernd, nie langweilig, aber doch ist bis zum letzten Viertel nichts Außergewöhnliches passiert. Das Ende konnte mich, trotz Perspektivwechsel und mehr Handlung, dann aber auch nicht mehr umstimmen. Fazit: Die Geschichte hat ihr Potenzial nicht richtig ausgeschöpft. Nicht langweilig, habe aber schon wesentlich bessere New Adult-Romane gelesen.

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