Ladybug
Elise Dembrowski Elise ist schon immer eine Außenseiterin – warum, das weiß sie nicht so genau. Ja, sie ist anders, aber das ist doch kein Grund, dass man sie dermaßen mobben darf! Irgendwann ist Elise alles zu viel und sie schneidet sich mit dem Schablonenmesser ihres Vaters die Pulsader auf. Aber dann bekommt sie Angst und ruft eine Klassenkameradin an. Dieser Anruf löst so einiges aus – nur nicht das, was er sollte. Durch Zufall lernt Elise auf ihren nächtlichen Spaziergängen Vicky und Pippa kennen und mit den beiden eine ganz neue Welt … Anderssein – als Teenager sucht man die Masse und doch die Individualität. Elise kämpft mit dem Wissen, dass Anpassung nicht das Richtige sein kann, leidet aber unter ihrer Individualität. Dabei ist sie ein besonderes Mädchen im positiven Sinne. Man muss sie mögen – auch wenn sie hin und wieder dumme Dinge tut. Das machen Kinder und Jugendliche eben! Und Elise ist eine Kämpferin, die aus dem Schlechten noch etwas Gutes zu machen versucht und dabei sehr viel lernt. Elise sucht Freundschaft. Echte Freundschaft. Keine Zweckgemeinschaften, sondern Gemeinsamkeiten. Auch Familie ist ihr wichtig, auch und gerade weil sie ein Scheidungskind ist, Halbgeschwister hat und die Hälfte der Woche bei der Mutter, die andere beim Vater lebt. Wie sie damit umgeht, beschreibt Leila Sales sehr einfühlsam. Die Autorin zeigt mit ihrem Buch nicht nur Teenagern, warum Mobbing kein Spiel oder Kavaliersdelikt ist. Sie geht dabei nicht zu weit und übertreibt auch nicht. Und gleichzeitig zeigt sie Eltern, dass sie ihren Kindern ruhig etwas zutrauen und ihnen vertrauen dürfen, sogar müssen. Vor allem aber müssen sie sehen, wenn ihre Kinder mobben oder gemobbt werden. Der Stil liest sich sehr eingängig und man hat keine Schwierigkeiten, am Ball zu bleiben, der Geschichte zu folgen und die Entwicklung zu sehen. Teenagerprobleme diverser Art sind sehr gut integriert, womit die Zielgruppe auch hier ein paar kleine Hilfen finden kann und dazulernt. Schön auch die Playlist am Ende des Buches – wenn auch gleichzeitig Werbung für ein Musikportal gemacht wird. Aber daran führt heute ja sowieso kein Weg mehr vorbei, wenn man Kinder hat. Wir selbst gingen noch in den Laden, kauften Schallplatten und CDs – heute wird nur noch downgeloadet. So ändern sich nun mal die Zeiten. Insgesamt hat mir die Zeit mit Elise im Start sehr gut gefallen, dennoch reicht es nicht ganz für fünf Sterne, aber vier sind es allemal!