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stephanienicol

Posted on 29.3.2020

Ich bin ein großer Fan von griechischer Mythologie und ganz speziell von Persephone und Hades. Deshalb hat mich der Klappentext natürlich sofort angesprochen. Außerdem hatte ich schon ein Buch von Nana Chiu gelesen (Das Herz der Meerjungfrau) und es hat mir richtig gut gefallen. Demnach war mir klar: Ich muss „Der Gott der Rosen und der Dornen“ unbedingt haben! Meine Erwartungen waren hoch und wurden nicht enttäuscht. Doch alles der Reihe nach: Das Cover von Alexander Kopainski ist einfach wunderschön und passt meiner Meinung nach perfekt zum Buch, da es märchenhaft und auch geheimnisvoll ist. Die Schrift leuchtet richtig auf dem dunklen Hintergrund, was super aussieht. Der Titel des Buches gefällt mir übrigens auch sehr gut, er klingt irgendwie so schön poetisch und liefert damit schon einen Vorgeschmack auf Nana Chius Schreibstil. Die Grundidee finde ich einfach genial. Persephone – in diesem Leben heißt sie Florine – wird immer erneut wiedergeboren und kann dann nur kurz mit ihrer großen Liebe Hades vereint sein, bevor sie wieder sterben muss. Warum das so ist, verrate ich aber nicht, weil ich ja nicht spoilern will! Hades trägt so viele schmerzhafte Erinnerungen an Persephones unzählige Tode in sich, dass er es längst aufgegeben hat, sie retten zu wollen. Nach und nach erfährt man mehr über Persephones frühere Leben und den Grund, aus dem sie verdammt ist, in diesem Zyklus aus Tod und Wiedergeburt festzusitzen … Ich verrate aber lieber nicht allzu viel zur Handlung, da ich niemandem die Spannung verderben mag. Der Schreibstil ist für mich eine perfekte Kombination: Das Buch ist in der Ich-Perspektive aus Florines Sicht geschrieben. Florines Gedanken sind in flüssigem, gut lesbaren Stil geschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen und muss auch manchmal schmunzeln, weil sie vieles auf sehr witzige und bissige Art kommentiert. Man muss sie einfach auch Anhieb mögen. Der flüssige, lockere Stil wird oft durchbrochen von poetischen Beschreibungen, bei denen wundervolle Bilder vor dem inneren Auge aufsteigen. Manchmal wird es auch richtig düster und gruselig. Diese Kombination fand ich zu 100% gelungen. Besonders gut gefallen haben mir alles Szenen, in denen man Ausflüge in Persephones frühere Leben macht. Ich glaube, man merkt, dass ich begeistert bin! Kommen wir zu den Kritikpunkten, von denen es aber nicht viele gibt (eigentlich nur einen). Normalerweise lese ich am liebsten richtig lange Bücher, je länger, desto besser (das ist aber natürlich Geschmackssache). „Der Gott der Rosen und der Dornen“ ist zwar auf 200 Seiten sehr rund geraten und man hat nicht das Gefühl, dass etwas fehlt, aber ich war trotzdem traurig, als das Buch zu Ende war, da ich gerne noch weitergelesen hätte und mehr erfahren hätte, zum Beispiel über die anderen Götter. Aber vielleicht wird es ja mal ein weiteres Buch von Nana Chiu geben, in dem es auch um griechische Mythologie geht, das wäre toll! Ich würde es sofort kaufen. Alles in allem ein richtig tolles Buch, das sich vor allem durch die tolle Idee und den Schreibstil von anderen Büchern abhebt. Nana Chiu ist hier wirklich etwas Besonderes gelungen! Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt.

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