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roxane_bicker

Posted on 29.3.2020

Ich habe dieses Buch in einer Woche verschlungen und sitze gerade noch etwas herzrasend und atemlos da. What a ride! "Die 13 Gezeichneten - Der krumme Mann der Tiefe" ist der letzte Band der Trilogie um die Städte Sygna und Naronne. Nun muss ich vorausschießen, dass ich das Experiment gewagt habe, mit Band 3 in die Reihe einzusteigen. Die ersten beiden Bücher habe ich bisher nicht gelesen. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Auch wenn ich nicht wusste, worum es ging, bin ich sehr schnell in die Handlung hineingekommen - notgedrungen, denn Atempausen gibt es in diesem Buch nicht! Die Vögte schaffen es aber in gewohnter Weise, die Lesenden bei der Stange zu halten, dank präziser und dichter Sprache ist man sofort dabei, lernt alle Handelnden schnell kennen und leidet mit ihnen. Denn leiden tut man, das steht ganz außer Frage. Die Charaktere sind gut gezeichnet, lebensnah und bestehen aus Licht und Schatten, Höhen und Tiefen. Etwas verwirrt war ich von den vielen Blickwinkeln, habe irgendwann das Zählen aufgehört, und tat mich bei plötzlichen Wechseln mitunter auch schwer, herauszufinden, wer denn nun gerade dran ist. Auch hätte ich mir - wenn schon so viele Seiten beleuchtet werden - vielleicht auch die Antagonisten gewünscht: Erdhand, Benyam, die Schattenmeisterin, so blieben sie leider wirklich dort, im Schatten. Das hätte dem ganzen dann noch den i-Punkt aufgesetzt. Alles in allem ist das aber auch nur ein Meckern auf hohem Niveau - das Buch ist großartig, führt alle ausufernden Handlungsfäden zusammen, hat ein Finale an der Oberfläche und in der Tiefe und bietet einen befriedigenden, bitter-süßen, hoffnungsvollen Schluss. Ohne Kompromisse 5 Sterne und eine absolute Lese-Empfehlung!

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