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bines_brimborium

Posted on 28.3.2020

Seitdem ich dieses Buch das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich es lesen muss – aufgrund des Covers. Oh mein Gott, ich liebe dieses Cover! Die Person auf dem Cover sieht so perfekt aus und der Hintergrund ist so schön! Außerdem hat mich ein Aspekt dieses Buches neugierig gemacht: Es geht um ein Mädchen von 17 Jahren, das als Junge getarnt in der Leibwache des Prinzens dient. Nachdem Alexas Eltern durch Zauberei ermordet wurden, ist der Eintritt in die Prinzengarde ihre Chance, nicht in eines der sogenannten „Bruthäuser“ gesteckt zu werden, in denen wehrlose Mädchen als Brutmaschinen für zukünftige Soldaten missbraucht werden. Also schließt sie sich zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Marcel der Wache an und verschafft sich schon bald durch ihr außerordentliches Geschick im Umgang mit dem Schwert eine geachtete Position unter den Wächtern des Prinzen. Auch beim Prinzen selber scheint Alexa, die im Dienst aber stets Alex genannt wird, in hoher Achtung zu stehen. Denn als sie zu seiner persönlichen Leibwache aufsteigt, lässt dieser nach und nach die Maske des eingebildeten Widerlings fallen. Doch bevor Alexa hinter die wahren Machenschaften des Prinzen Damian kommt, werden die beiden zusammen mit einem anderen Mitglied der Wache, Rylan, von Kriegern des verfeindeten Nachbarlandes entführt… Ich muss sagen, dass ich aufgrund des Covers und der Thematik hohe Erwartungen an das Buch hatte, obwohl ich von einigen schon gehört habe, dass ihnen das Buch nicht besonders gut gefallen hat. Trotzdem war ich etwas enttäuscht, denn das Buch konnte meine Erwartungen nicht wirklich erfüllen. Das liegt zu einem großen Teil am Genre. Ich habe aufgrund von Cover und Beschreibung nicht mit so einem hohen Maß an Liebesgeschichte gerechnet, die sich dann auch noch zu einer Dreiecksgeschichte entwickelt. Diese war leider so typisch und schon in so vielen Romanen zuvor gesehen, dass ich über sie nur stöhnen konnte. Vor allem am Ende hat diese Liebesgeschichte meiner Meinung nach eine klischeehafte und dazu noch unglaubwürdige Wende hingelegt. Auch das Tempo der Entwicklung Alexas Liebe ging mir etwas zu schnell. Apropos Tempo. Das war auch so eine Sache, die mich an dem Buch gestört hat. Ca. das erste Drittel war ich sehr glücklich mit der Geschichte, doch spätestens nach der Entführung ist das Buch sehr lange sehr langatmig. Und am Ende passieren plötzlich so viele Dinge auf einmal. Generell habe ich nicht damit gerechnet, dass alles am Ende aufgeklärt ist, zumal es sich hier um den ersten Teil einer Reihe handelt. Für mich ist das Buch mit dem ersten Band ziemlich abgeschlossen, was meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen. Man hätte die Geschichte ausschmücken und gut auf drei Teile ausweiten können. Zu den Charakteren. Alexa als Protagonistin hat mir am Anfang sehr gut gefallen. Als talentiertester Kämpfer in der Prinzengarde kann sie sich gut behaupten und ist ein sehr starker Charakter, das habe ich sehr an ihr bewundert. Leider weicht sie im Laufe der Story total auf und wird schwächer und schwächer. Besiegt sie anfangs noch jeden ihrer Gegner, muss sie später immer und immer wieder von Männern gerettet werden. Vor allem durch ihre spätere Liebe zu zwei Charakteren und ihr zunehmend wechselhaftes Gemüt hat sie sich dann leider viel bei mir verspielt. Den männlichen Protagonisten Damian empfand ich da als angenehmer, wenn er auch recht blass und austauschbar war. Dennoch hatte ich einige Sympathien für ihn und konnte seine Handlungen verstehen, was bei Alexa oft nicht der Fall war. Rylan, der typische beste Freund, hatte mal wieder den Mitleidsbonus, weil Alexa ihn kaum beachtet hat. Zu übrigen Charakteren konnte ich keine große Verbindung herstellen. Nach so viel Kritik doch etwas Gutes: Ich mochte den Prolog und auch den gesamten Anfang sehr gerne. Marcel, Alexas Zwillingsbruder, habe ich als einzigen Charakter sehr gemocht und die Geschichte hat einfach Lust auf mehr gemacht. Alexas Kampfszenen habe ich wirklich gerne gelesen. Sie waren gut beschrieben und wirklich spannend. Am Ende gibt es auch noch einen großen Kampf, den ich auch wirklich spannend fand und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das Ende hatte wirklich etwas Episches, was mich sehr, sehr gefreut hat. Davon hätte ich gerne mehr gehabt. Überhaupt war der Schreibstil sehr flüssig. Zwar nicht herausragend, aber sehr lesbar. Obwohl ich mir mehr von dem Buch erwartet habe, ist es kein schlechtes Buch. Gerade wer auf eine 50:50 Mischung aus Action und Romantik steht, wird hier auf seine Kosten kommen. Gerade für den Endkampf lohnt es sich, das Buch durchzulesen. Und obwohl die Geschichte recht abgeschlossen wirkt und mich nicht vollkommen begeistern konnte, kann ich mir vorstellen, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde. Mich interessiert wirklich, was da noch kommen wird, wo doch am Ende eigentlich alles geklärt wurde. Eine Bemerkung noch zum Titel: In dem Buch kam nicht ein Mal das Wort „Rose“ vor… Ich ziehe den originalen Titel „Defy“ da wirklich vor.

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