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Ann-Kathrin

Posted on 28.3.2020

Ich bin schwer begeistert von dem Buch und kann es euch wirklich sehr ans Herz legen! Die Geschichte wird uns aus Sicht des zehn-jährigen Frank erzählt, der nichts lieber möchte, als ein „normales“ Leben zu führen. Wie alle Kinder in dem Alter möchte er Zeit mit seinen Freunden verbringen, Abenteuer erleben, von seinen Eltern gesehen werden und in der Schule nicht gehänselt werden. Doch mit seinem kleinen Bruder Max hat er es nicht gerade leicht. Denn Max ist nicht wie die anderen Kinder. Er ist autistisch und das ist nicht nur für Frank schwer zu verstehen, sondern auch für alle anderen Menschen der Gesellschaft. Als dann auch noch Franks Mutter schwer krank wird, steht der Familie eine harte Zeit bevor … Ich mochte Frank sofort und konnte mich prima in ihn hineinversetzen. Für mein Verständnis hat die Autorin sehr authentisch die Gefühlswelt eines zehn-jährigen Jungen beschrieben, der in ganz besonderen Lebensumständen aufwächst und dann auch noch mit einem schweren Schicksalsschlag konfrontiert wird. Frank ist ein ziemlich aufgeweckter Junge, der Rätsel und Abenteuer liebt, gerne Zeit mit seinen Freunden verbringt und den Nachbar Mark und seinen Hund gerne hat. Obwohl Frank weiß, dass Max sein Bruder ist, wünscht er sich manchmal, dass er nicht sein Bruder wäre. Denn mit einem autistischen kleinen Bruder ist es nicht immer leicht und schon gar nicht, wenn alle anderen Menschen es nicht verstehen. Für Frank ist es eine schwere Zeit, denn er ist nicht nur dabei herauszufinden wer er ist und wohin er gehört, sondern wird auch mit der plötzlichen Krankheit seiner Mutter konfrontiert, die die ganze Familie auseinanderreißt. Das ganze Familienbild muss sich wieder neu finden und Frank erkennt, dass er Max liebt und stolz auf ihn ist. Ich war sehr begeistert davon, die Geschichte aus Sicht von Frank zu lesen. Als Sozialpädagogin nehme ich immer das gesamte Familiengefüge in den Blick, aber oftmals geraten die Kinder, die keine besondere Fürsorge bedürfen, etwas ins Abseits und gerade deswegen hat es mir so gut gefallen, dass Frank seine Sicht auf die Geschichte geschildert hat. Denn es ist nicht nur für autistische Kinder (in Bezug auf das Buch) schwer, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, sondern auch für die Geschwisterkinder und alle anderen Familienmitglieder. Sehr feinfühlig und authentisch schildert die Autorin meiner Meinung nach Franks inneren Kampf, seine Gewissensbisse, seine wütenden, traurigen, hilflosen und liebevollen Gefühle und seine Suche, nach einem Platz in der Welt. Als dann auch noch die große Säule und Stütze von Franks Familie wegbricht, muss sich die gesamte Familie neu orientieren. Ich will an dieser Stelle gar nicht genauer auf den Umbruch in der Familie eingehen, um nicht zu spoilern. Doch anstatt aufzugeben und komplett auseinanderzubrechen, besetzen die restlichen Familienmitglieder die Rollen neu und finden sich wieder zusammen. Dabei lernen sie auch Hilfe - von Granny oder Mark, dem Nachbarn - anzunehmen und stolz zu sein. Denn nur weil die Gesellschaft etwas nicht versteht, heißt das nicht, dass es nicht genauso richtig ist. „Wir waren nicht nur ihre ganze Welt, sondern auch ihr Himmel und ihre Sterne, ihr Universum, ihre Galaxie und ihr Kosmos noch dazu.“ Mein Bruder und ich und das ganze Universum Den Schreibstil der Autorin kannte ich bis jetzt noch nicht und ich muss gestehen, dass er mir sehr gut gefallen hat. Ich habe es ja bereits im Text erwähnt, für meinen Geschmack erzählt die Autorin sehr authentisch die Geschichte aus Sicht des zehn-jährigen Frank. Sehr feinfühlig, ergreifend und absolut bildlich erleben wir die wundervolle Geschichte über eine ganze besondere Bruderliebe, übers Anderssein und doch wieder nicht und darüber was es heißt, zu lieben, zu trauern und wütend zu sein. Ich bin schwer begeistert! Was ich besonders charmant fand, waren die Kapitelüberschriften. Frank hat eine Schwäche für Rätsel, Geheimschriften und Zahlen. Wichtige Nachrichten verschlüsselt er mit der Zahlenspirale, die man ganz vorne im Buch findet. Die Kapitelüberschriften bestehen also auch aus Zahlen und mit Hilfe der Zahlenspirale vorne kann man die Überschriften entschlüsseln. Absolut genial und so passend. „Ich bin Frank und er ist Max. Er ist mein Bruder. Und genau dich, Max, hab ich lieb.“ Mein Bruder und ich und das ganze Universum „Mein Bruder und ich und das ganze Universum“ erzählt sehr authentisch die Geschichte aus Sicht des zehn-jährigen Frank. Sehr feinfühlig, ergreifend und absolut bildlich erleben wir die wundervolle Geschichte über eine ganze besondere Bruderliebe, übers Anderssein und doch wieder nicht und darüber was es heißt, zu lieben, zu trauern und wütend zu sein. Lg, Levenya

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