Lesemaus
So, nun habe ich Stephen King‘s Carrie nochmal gelesen. Dabei handelt es sich um einen Einzelband der von Bastei-Lübbe im Februar 1998 nochmal aufgelegt wurde. 317 Seiten gespickt mit äußergewöhnlichen Kräften, Mobbing, Religion und brutale Gewalt. Worum es geht? Carrie White lebt mit ihrer Mutter in einer US-Kleinstadt namens Chamberlain. Durch die sehr religiöse Erziehung seitens ihrer Mutter ist sie anders als ihre Klassenkameraden und wird daher von klein auf gemobbt wo es nur geht. Aber Carrie ist nicht nur durch ihre Erziehung anders, auch in ihr gibt es eine Abnormität, die sie von anderen unterscheidet.... Meine Meinung: Ich lese Stephen King schon seit ich ein Teenager bin, auch Carrie kannte ich schon, nun habe ich es gere-readed nach ca. 19 Jahren. Ich mag den Schreibstil von Stephen King sehr, auch wenn ich seit geraumer Zeit nichts mehr weiter von ihm gelesen habe. Dank den erneuten lesen werde ich wahrscheinlich nun wieder auf ihn zurückkommen. Carrie ist ein Horrorroman, der nichts für schwache Gemüter ist. In bester Stephen King Manier werden brutale Szenen geschildert. Ich würde behaupten das ich kein zweites Buch wie Carrie in meinen bisherigen Leben gelesen habe. Eigentlich bin ich kein Fan von fehlenden Kapiteln, aber durch die wechselnden Erzählweisen (Zeitungs-/Zeugenberichte, Vergangenheit (in Gegenwart geschrieben) und Gegenwart) hat man nicht das Gefühl eine durchgehende Aneinanderreihung von Worten und Sätzen zu lesen, sondern immer einen kleinen Break. Auch behält man trotz der Sprünge immer einen Überblick, zumindest gelang mir das sehr gut. Ich besitze die Covervariante des Originalfilms, es ist schlicht und verrät kaum etwas über die Handlung des Buches. Es wäre für mich kein Kaufgrund gewesen. Carrie ist für mich in erster Linie sympathisch, einfach weil ich selber als Teenager gemobbt wurde und verstehen kann, wie schwer, das ohnehin schon schwere Leben als Teenager, einen das Leben gemacht werden kann. Das sie trotzallem es so lange durchhält ohne sich oder anderen etwas anzutun ist erstaunlich. Die Grundthemathik (Mobbing) ist allgegenwärtig, jeder kennt jemanden, den es schon einmal getroffen hat, war selber das Opfer oder sogar der Mobber höchstpersönlich. Ich selber als Opfer hätte mir auch gewünscht etwas gegen meine Widersacher machen zu können, wenn auch auf andere Weise als Carrie, aber trotzdem kann man gut nachvollziehen, das irgendwann die Hutschnur reißt. Da das Buch schon recht schnell einem immer wieder durch Berichtserstattung Einblicke in den weiteren Storyverlauf gibt ahnt man schon was auf einem zukommt, doch es wird trotzdem nicht langweilig. Mr. King hält uns durch die spannende Erzählweise bei Laune und verlockt uns so weiterzulesen obwohl man erahnt, was auf einem zukommt. Man spürt die ganze Zeit das es im Inneren von Carrie hochkocht und das es eine Zerreißprobe für sie wird. Dadurch ist man selber von Seite 1 bis zum Ende angespannt und wartet auf die Explosion. Mein Fazit: Für mich ist Carrie ein vollends gelungenes Buch, auch wenn es wie bereits geschrieben nicht meins ist, wenn Kapitel fehlen. Ich bin aber auch überzeugt das Stephen Kings Schreibweise nicht jeden zu 100% gefällt. Eines meiner Highlights war, als Sue eingesehen hat was sie durch ihre Art und Weise mit Carrie anstellt. Die Einsicht hätte ich mir früher auch erhofft, deswegen hat mich das zutiefst berührt. Ich wurde es jedem empfehlen, der sich mit dem Thema Mobbing auseinandersetzen will, sowie jeden King- und Horrorfan! Für mich glatte ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️/5!