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bines_brimborium

Posted on 27.3.2020

Mein erster Max Frisch. Vielleicht nicht der ideale Einstieg, aber dennoch wahnsinnig interessant und beeindruckend! Ich habe schon so einige Romane gelesen, die auf den ersten, und wahrscheinlich auch auf den zweiten und dritten, keine konsistente Handlung aufweisen, aber Max Frisch hat es als erster Autor geschafft, dass ich trotzdem die "Geschichte" gerne weiterverfolgen wollte. Trotz der ständigen Illusionsdurchbrechung hat mich das ganze nicht losgelassen und ich war auf den Ausgang gespannt. Zwar besteht der Roman aus vielen, wenig zusammenhängenden Geschichten (die sich teilweise sogar widersprechen) , dennoch sucht man als Leser ständig danach, diese zu verknüpfen, ist also stets gefordert und in der Geschichte gefangen. Die metaphorische Aufladung der Geschichten ist ebenfalls nicht zu verachten. Auch hier konnte man immer wieder spannende Zusammenhänge aufdecken, wenn etwa Gantenbein durch seine Blindenbrille die Welt in lila sieht und der Erzähler daraufhin seine Frau Lila nennt. Ich muss sagen, ich hatte wirklich viel Freude mit dem Buch. Es ist vielleicht nichts für den Leser, der cheesy unterhalten werden will (obwohl die Sprache auch einen tollen Fluss hatte), da man wirklich mitdenken muss, wenn man den Reiz des Romans wahrnehmen will, aber der Lesespaß war für mich trotzdem gegeben. Ein erzählerisch super intelligent umgesetztes Buch, das den Leser in einem Netz von Fiktionen gefangen hält und bis zum Schluss nicht loslässt. Jetzt will ich übrigens Homo Faber noch viel dringender lesen :D

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