nina 🌸
Eine spannende Geschichte in einer sehr phantasievollen und wunderschön beschriebenen Welt. Zur Geschichte: Die Thematik des Buches ist wirklich toll. Ich finde Zeit ist generell ein sehr interessantes Thema und hier wurde es sehr phantasievoll dargestellt. Außerdem geht es nicht, wie in den meisten Fällen, um Zeitreisen, sondern um sogenannte Zeitlose. Die Zeitlosen können die Zeitströme sehen, steuern und auch manipulieren. Ich finde diese Idee originell und auch sehr faszinierend. Zeit und Zeitströme werden sehr detailliert beschrieben, mit sehr bilhaften Vergleichen, wodurch man sich alles sehr gut vorstellen kann. Mechthild Gläser hat eine tolle Phantasiewelt erschaffen und eine spannende Geschichte um diese herum konstruiert. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass nicht klar war, welche Charaktere auf welcher Seite stehen, dadurch blieb es spannend. Je mehr man über die Hintergründe erfuhr, desto höher stieg die Spannung an. Gegen Ende gibt es eine überraschende Wende, welche die Spannung auf ihren Höhepunkt treibt. Jedoch gab es in dem Buch auch viele Wiederholungen, in denen alles doppelt und dreifach erklärt wurde. Dadurch entstanden ein paar Längen und eher langweilige Passagen, in denen nichts Neues offenbart wurde. Die Wiederholungen hätte es meiner Meinung nach auch gar nicht gebraucht. Alles wurde ausreichend verständlich erklärt. Die Kulisse wird sehr schön beschrieben und durch die verschiedenen Schauplätze ist es abwechslungsreich. Gut gefallen hat mir auch der Einbezug historischer Persönlichkeiten, die es wirklich gegeben hat. Ophelia erlebt im Verlauf der Geschichte einige interessante Begegnungen. Insgesamt war alles in sich stimmig und in phantasievoller Logik schlüssig. Allerdings war mir das Ganze etwas zu sehr Jugendbuch. Man merkt einfach, dass dieses Buch eher für Jüngere im Sinne von 12-Jährigen gedacht ist, sowohl an Handlungsverlauf und Schreibstil als auch und zwar vor allem am Verhalten der Protagonistin. Bernsteinstaub bedient sich zu vieler Jugendbuchklischees. Die Geschichte ist durchaus spannend und fesselnd und die Thematik finde ich, wie bereits gesagt, sehr faszinierend, aber es war einfach nicht MEIN Buch. Ich hatte bereits die Buchspringer von der gleichen Autorin gelesen, welches mich mehr überzeugen konnte. Zu den Charakteren: Generell waren mir die Charaktere alle zu oberflächlich beschrieben und wirkten etwas hölzern. Ophelia ist willensstark, aber auch sehr eigenwillig. Sie ist mutig und meistert ihr neues Leben, in das sie so unerwartet hineingezogen wurde. Zeitweise kam sie meiner Meinung nach aber auch arrogant rüber. Durch die Innensicht konnte man sich eigentlich sehr gut in Ophelia hineinversetzen, aber sie war mir einfach nicht wirklich sympathisch und ich konnte mich auch nicht mit ihr identifizieren. Leander ist der typische aufmüpfige Jugendliche, der sich von niemandem etwas sagen lässt und gegen alles rebelliert. Wäre er wirklich in Opelia's Alter wäre das auch realistisch, aber er lebt schon so viele Jahre lang, dass ein deartiges Verhalten einfach unpassend ist. Seine Denkweise und Handlungen stehen in Widerspruch mit seiner Lebzeit, was ihn als Charakter nicht authentisch wirken lässt. Ophelia lernt auf ihrer Reise viele interessante und vor allem sehr unterschiedliche Charaktere kennen, die mir teilweise sogar sympathischer waren als die Protagonisten. Zum Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr flüssig, locker und leicht. Sowohl die Thematik als auch die Kulisse werden sehr schön und detailliert beschrieben. Besonders gut haben mir dabei die bildhaften Vergleiche gefallen, mit denen die Zeitströme veranschaulicht werden. Fazit: Es ist eine spannende, fesselnde Geschichte mit einer faszinierenden Thematik. Es ist ein tolles Jugendbuch, das ich Jüngeren auf jeden Fall empfehlen kann, jedoch war es einfach nicht mein Buch und konnte mich nicht gänzlich von sich überzeugen. 3/ 5 Sterne ⭐️