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sommerlese

Posted on 26.3.2020

Die Alleinerziehende Jess hat mehrere Jobs, um den Lebensunterhalt für ihre Kinder Tanzie und Nicky zu verdienen. Sie wünscht sich nur das Beste für sie. Tanzie hat eine Hochbegabung für Mathematik und möchte zu einem Wettbewerb nach Schottland, der mit einem Geldgewinn prämiert wird. Dieses Geld braucht sie für ihre teure Schulausbildung, die ihr Jess nicht finanzieren kann. Auch Nicky, der Sohn ihres Exmannes, lebt bei Jess. Er ist ein Außenseiter in der Schule, trägt schräge Klamotten und schminkt sich. Ein Autounfall bringt die kleine Familie mit dem reichen Geschäftsmann Ed zusammen, der ihnen anbietet, sie nach Schottland zu fahren. Denn ihm droht der Verlust seines durch Insiderhandel erlangten Vermögens und er will einfach nur weg. Dies war mein erstes Buch von Jojo Moyes, der vielgepriesenen Autorin und daher hatte ich auch recht hohe Erwartungen. Leider wurden diese nicht erfüllt. Die Handlung hat mich nicht mitgenommen, zu den Personen konnte ich keinen näheren Zugang finden und die Geschichte ist mir zu weit hergeholt, teilweise sogar kitschig und unglaubwürdig. Der Schreibstil ist angenehm locker und sicher auch gut lesbar, aber nicht wie ich es von einer Erfolgsautorin erwartet hätte. Ich hatte doch ein gewisses literarisches Niveau erhofft und das Ganze hat mich eher enttäuscht und gelangweilt. Die Kapiteleinteilung gefällt mir gut, hier erzählt jeweils einer der vier Charaktere die Geschichte aus seiner persönlichen Sicht. Das lockert auf und man gewinnt inhaltliche und individuelle Einblicke. Am meisten hat mich die Story enttäuscht, denn ich finde sie echt unrealistisch. Mehrere Tage fährt Ed die fremde Familie durch England, obwohl er sie gar nicht kennt. Einfach nur eine gute Tat oder was treibt ihn an? Auch Jess Reaktion ist befremdlich, denn welche Mutter fährt mit ihren Kindern nachts mit einem völlig Fremden mit? Das Ganze ist eine sehr vorhersehbare Story, die eigentlich ziemlich belanglos dahinplätschert und nur Ed, der Märchenprinz, hat mich letztendlich beeindruckt. Er ist hat immer gute Ratschläge parat, unterstützt die Familie, wo er nur kann und ist einfach sympathisch. Sogar den blähenden Riesenhund Norman duldet er in seinem Auto. Die positive Botschaft dieses Buches ist meiner Meinung nach: wer sein Glück sucht, muss darum kämpfen, denn nur Zufriedenheit, Gesundheit und Liebe zählen im Leben. Konsum und Besitz sind vergänglich und machen allein nicht glücklich. Eine Familiengeschichte, die vorhersehbar ist, Klischees bedient und mich nicht mitgenommen hat.

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